Abstecher nach Norwegen
Um nicht auf dem Rückweg nach Süden den gleichen oder ähnlichen Weg zu fahren wie nach Norden, machten wir diesen Abstecher durch Norwegen. Auch um so einen Eindruck zu bekommen für eventuell eine spätere Reise. Unsere große Norwegen-Reise unternahmen wir dann 2008. Norwegen ist weitestgehend bergig und so ist das Vorankommen mit einem Wohnmobil eher schwierig auf den teilweise recht schmalen Bergstraßen. Später befuhren wir auch die Straße E6, die sich längs durchs Land zieht. Diese ist auch recht stark befahren mit LKWs und Wo-Mos. Auch gibt es zahlreiche Mautstraßen und -tunnel, gerade in Oslo ist das System nicht zu durchschauen und man kommt gar nicht dran vorbei an so einem Kassenhäuschen was zu bezahlen. Unser Fazit für Norwegen lautet: mit dem PKW (was wir 2008 dann nicht machten) und viel Zeit (die hatten wir uns 2008 schon genommen) mal in Angriff nehmen, denn von der Natur her ist das Land absolut sehenswert. Hier nun unsere Stationen:
Trondheim
Es ist die drittgrößte Stadt Norwegens, außer dem Dom und der Festung gibt es kaum ein richtig altes Gebäude in der Stadt und das Bild ist modern geprägt. Schuld daran ist auch hier der 2. Weltkrieg, in dem vieles zerstört wurde. Wir stiegen auf den Festungsberg, wo man einen schönen Blick auf das von einem Fluss umgebene Stadtzentrum und auf den Trondheimfjord hat. Von der Festung ist nicht mehr viel übrig außer der Befestigungsmauer und einem Gebäude. Eine witzige Aufstiegshilfe für Fahrradfahrer gibt es am Festungsberg. Einen Lift, wo man einen Fuß auf eine Art Pedal am Boden stellt und dieses einen dann samt Fahrrad auf den Berg schiebt. Anschließend besuchten wir in der Innenstadt den Dom. Dessen Hauptgebäude stammt aus dem 13. Jh. und ist im gotischen Stil gebaut. Es ist eines der bedeutendsten Kirchengebäude Skandinaviens. Den Turm kann man besteigen, ansonsten ist es im Innern recht dunkel. Im Umfeld des Domes findet man noch den alten Friedhof und das Erzbischöfliche Palais. Nach einem Bummel durch das moderne Stadtzentrum verließen wir die Stadt Richtung Süden und fanden hier ohne Probleme einen Weg an der gebührenpflichtigen Straße vorbei.
Stabkirche Ringebu
Auf dem Weg nach Lillehammer stoppten wir kurz an dieser Kirche. Stabkirchen sind in Norwegen eine Besonderheit aufgrund ihrer Bauweise mit vertikalen Balken und Versteifungen. Sie bestehen aus Holz und widerstehen so den nordischen Stürmen. Die Ringebu-Kirche ist nicht besonders bedeutend aber trotzdem bemerkenswert und schön gelegen.
Lillehammer
Die Olympiastadt von 1994. Wir wollten mal sehen wie es hier aussieht. Wir stoppten am Olympiapark mit den Sporthallen. Dann fuhren wir hinauf zu den Schanzen die man problemlos besichtigen kann. Eine Straße führt hinauf zu den Schanzenköpfen und einen schönen Blick auf die Stadt gibt es auch. Da es schon Abend geworden war, stellten wir unser Wo-Mo auf einen der Parkplätze unterhalb der Schanzen für diese Nacht. Bei unserem Besuch in Lillehammer 2008 wählten wir auch wieder diese Übernachtungsmöglichkeit und schauten uns dabei das sehr schöne Freilichtmuseum Maihaugen an.
Oslo
Unser Weg führte uns nach einiger Irrfahrt rund um die Stadt und einmal Mautstelle auf den Holmenkollen. Diese gewaltige Skisprungschanze überragt die Stadt. Im Auslauf ist im Sommer ein Freibad mit Konzertbühne eingerichtet. Im Schanzenturm besuchten wir das Skimuseum mit Exponaten der Skigeschichte, der norwegischen Polarexpeditionen und zur Olympiageschichte. Dann kann man den Schanzenturm besteigen (zur Hälfte mit Lift) und hat aus der Springerstube ganz oben einen fabelhaften Ausblick auf Oslo. Mittlerweile wurde die Holmekollenschanze komplett neu errichtet und das Gelände drumherum umgestaltet. Bei unserem Besuch in Oslo 2008 sahen wir allerdings noch die bekannte alte Schanze.
Zurück in der Stadt besichtigten wir noch die Vigeland Parkanlage. Der Bildhauer Gustav Vigeland schuf hier sein Lebenswerk in Form von 650 Skulpturen aus Granit und Bronze, an denen er 40 Jahre lang arbeitete. Die Skulpturen stellen Menschen in verschiedenen Lebensabschnitten dar. Dann versuchten wir die Stadt zu verlassen und kamen wieder an einer Mautstation vorbei. An einer konnten wir uns „vorbeireden“ - aber einmal falsch abgebogen und schon steht man vor der nächsten Mautbude und zahlt wieder. Inzwischen ist in Oslo vollständig auf automatische Maut umgestellt, die Bescheide werden auch bis nach Deutschland zugestellt. Jedenfalls fanden wir die Straße E6 wieder, die hier schmal und kurvenreich sich durch jeden Vorort zieht und uns das Vorankommen nur im Schritttempo ermöglichte. Wir waren froh als wir die Brücke über den Svinesund erreichten, die die Grenze zu Schweden markiert. Nach dieser Brücke breitete sich eine große Shopping-Stadt aus für den norwegischen Einkaufstourismus.