Einführung
Mit diesem Wohnmobil (Foto rechts) waren wir für drei Wochen in Schweden unterwegs. Dabei legten wir 7181 km zurück. Im Einzelnen waren das 1.100 km in Deutschland (bis zur Fähre Sassnitz und zurück), 870 km beim Abstecher durch Norwegen auf der Rückreise und auf 5.211 km erkundeten wir Schweden.
Das Land hat uns beeindruckt, die Städte, die Naturschönheiten (vielleicht auch das schöne Wetter das wir glücklicherweise hatten). Wir waren insgesamt ganz begeistert. Als Reiseziel wird es glaube ich unterschätzt, so wie auch von uns vorher. Die meisten fahren eben doch nach Norwegen (vielleicht kennen sie Schweden auch schon).
Für die Anreise entschieden wir uns für die Fähre Saßnitz - Trelleborg. Die Anfahrt nach Saßnitz nahmen wir in Kauf wegen der reichlich 1 Stunde kürzeren Fahrzeit nach Trelleborg. Wenn man sich es recht überlegt, lohnt das aber kaum. Die Zeit die man nach Saßnitz hoch fährt kann man auch ab Rostock auf der Fähre verbringen, so wie wir es bei der Schwedenreise 2010 machten. Allerdings hat man ab Saßnitz natürlich den schönen Blick auf Rügens Kreidefelsen gratis.
Nach der Ankunft in Schweden versuchten wir gleich noch „Land zu gewinnen“ und legten noch ein gutes Stück Autobahn Richtung Norden zurück. Einen ersten Übernachtungsplatz fanden wir abseits auf einem Feldweg.
Bei einer Fahrt entlang des Vätternsees legten wir einige Zwischenstops ein. Der Vätternsee ist der zweitgrößte See Schwedens mit etwa 130 km Länge und 30 km Breite. In Vadstena schauten wir uns das Schloss, von Gustav Vasa im 16. Jh errichtet, direkt am See an. Der Ort Motala bekam Bedeutung, als 1832 der Götakanal fertiggestellt wurde. Dieser mündet in Motala in den Vätternsee. Der Kanal ist 385 km lang und verbindet die Westküste Schwedens mit der Ostsee. Den Höhenunterschied von gut 90 m überwindet er mit 65 Schleusen. Er ist ein wichtige Verbindung innerhalb Schwedens. Dem Götakanal begegneten wir auch wieder in Trollhättan. In Örebro warfen wir einen Blick auf das Wasserschloss und schlenderten durch das hübsche Freilichtmuseum Vadköpping - die Altstadt Örebros.
Übernachtungsplatz in Stockholm war Ängby-Camping in einem Vorort Stockholms, mit guter S-Bahn Anbindung.
Stockholm
Es gibt mehrere Stadtteile hier,von denen wir einige durchstreiften.
Gamla Stan - das Altstadtviertel. Es ist weit verzweigt und führt durch dunkle, schmale Gassen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Königliches Schloss - Wohnsitz der königlichen Familie (Besichtigung möglich), wir schauten uns die Wachablössung im Aussenhof an (Juni - August tgl. um 12.15 Uhr, sonst jeden Sonntag 13.30 Uhr, September - Mai Mi. und Sa. 12.15 Uhr)
Storkyrkan - der Dom ursprünglich von 1306, gleich neben dem Schloss, sehr beeindruckend. Seit dem 15. Jh werden hier schwedische Könige getauft, getraut und gekrönt.
Kungsholmen - das Residenzviertel
Hier befinden sich Krankenhäuser und Verwaltungsgebäude, es liegt auf einer Insel inmitten der Stadt.
Stadshuset - das Rathaus, Wahrzeichen der Stadt, vom 106 m hohem Turm genossen wir die Aussicht auf die Stadt. Tgl. um 12 und 18 Uhr erklingt ein Glockenspiel.
Djurgarden
Museumsinsel und Wohnort der Superreichen
Vasamuseum - das Kriegsschiff von 1628 im Auftrag von König Gustav Adolf II. fertiggestellt, 69 m lang und 52 m hoch mit Masten, weil es für die Höhe zu schmal war sank es nach nur 1.000 m Fahrt. 1961 wurde es gehoben, fast vollständig erhalten. Es steht in der 1990 fertiggestellten riesigen Halle, in der sich auch ein Kinosaal, ein Souvenirshop und Ausstellungen rund um das Schiff befinden (Mitte Juni - Mitte August tgl. 9.30 - 19.00 sonst 10 - 17 Uhr, Eintritt ca. 8 Euro halben Tag einplanen). Das Gebäude erkennt man sofort an den aus dem Dach ragenden „Schiffsmasten“.
Skansen - Schwedens größtes Freilichtmuseum (300.000 m²). Es zeigt das Leben von damals. Dargestellt werden Hütten, Häuser, die Tierwelt aus allen Regionen Schwedens und wie die Menschen vor ca. 200 Jahren lebten und arbeiteten (Juni - August tgl. 10 - 22 Uhr, Häuser und Höfe 10 - 17Uhr, September - Mai tgl. 10 - 16 Uhr, Häuser und Höfe 11 - 15 Uhr, Eintritt ca. 8 Euro, halben Tag einplanen). Wenn man die skandinavischen Freilichtmuseen kennt, weiß man das diese immer sehr anschaulich aufbereitet, sauber gepflegt sind und auch mitunter bewirtschaftet werden.
Grönalunds Tivoli - Vergnügungspark der Stadt, viele Fahrgeschäfte, Kneipen und Cafes, abends Variete und Musik, liegt direkt am Wasser mit Blick zur Altstadt, eigene kleine Fähre die von Gamla Stan hin- und herpendelt, Eintritt 6 Euro
Die beiden großen Museen lohnen den Besuch auf jeden Fall, man kann sie auch gut an einem Tag verbinden weil sie nicht weit auseinander entfernt liegen.
Schären
Ebenso lohnenswert ist eine Bootsfahrt durch die Tausenden von kleinen und großen Inseln, die Schären, die der Küste vorgelagert sind. Man kann Stundenfahrten genauso wie Halbtages- oder Tagesfahrten buchen. Gefahren wird mit alten Dampfbooten, Aussichtsschiffen oder Schnellbooten. Wir machten einen Ausflug mit den Schnellbooten der Cinderella Linie ab Strandvägen zu der kleinen Insel Sandhamn draußen in der Ostsee. Die Fahrt dauerte 2 Stunden, dann sind dort 3,5 Stunden Aufenthalt bevor man das Boot zurück nehmen muß, wenn man nicht dort übernachten will. Auf Sandhamn gibt es ein kleines Dorf, paar Lädchen, einen Bäcker, Schule, Kirche und natürlich Strand. Die Insel ist nicht allzu groß, wenn man quer durchläuft vielleicht ein guter Kilometer (schöner Kiefernwald), in der Länge etwas mehr.
Ziele außerhalb Stockholm
Mariefred - Die Stadt am Mälaren westlich von Stockholm ist bekannt durch Schloss Gripsholm. Dieses Schloss auf einer Insel im Mälarsee ist in Erzählungen Kurt Tucholskys erwähnt. Der Schriftsteller lebte im Ort bis zu seinem Tode. Etwas außerhalb vom Zentrum kann man das Grab auf dem Friedhof besuchen. Das Zentrum Mariefreds besteht zum Teil noch aus Holzhäusern, die sehr gepflegt wirken.
Uppsala - Nicht nur durch das Lied („Ein Student aus Uppsala“) bekannt, ist die Universitätsstadt etwa 70 km nördlich von Stockholm - die viertgrößte des Landes. Der mächtige Dom wurde 1435 eingeweiht, seine beiden Türme sind 118 m hoch. Im Inneren ist der Sarkopharg von König Gustav Vasa aufbewahrt, ebenso die Gebeine des Nationalheiligen St. Erik. Der Botaniker und Wissenschaftler Carl von Linné forschte in Uppsala und ist ebenfalls im Dom bestattet.
In Gamla-Uppsala etwas außerhalb ist der Ursprung der Stadt zu sehen - eine alte Feldsteinkirche und Hügelgräber früherer Könige.