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Allgemeine Betrachtungen für Norwegen

Wenn man vor hat mit dem Wohnmobil nach Norwegen zu reisen sollte man schon ein PS-starkes Modell nehmen, um am Berg nicht zum Hindernis zu werden. Wenn nicht unbedingt nötig auch nicht so groß, obwohl man damit auch überall hinkommt - man muss nur mehr aufpassen.

Es gibt selten Staus, wenn dann an Baustellen oder in der direkten Innenstadt. Es herrscht zügiger Verkehr, die Norweger habens immer eilig. Ein realistischer Schnitt auf der Landstraße ist 60 km/h (Anfang Juni, noch nicht so viel los).

Was uns gewundert hat: Wo in der Straßenkarte eine Mautstelle eingezeichnet war, gab es hin und wieder mal keine (mehr). Aber wo man nicht dran denkt steht man plötzlich vorm Zahlhäuschen, weil evt. eine Straße neu gebaut wurde. Das Gute ist aber, wenn die Kosten gedeckt sind verschwindet die Mautstelle auch wieder. So gab es weniger Maut zu zahlen wie gedacht, in Tunneln übrigens ganz selten.

Ruhiger fährt es sich auf den kleineren Straßen, die E-Straßen sind gut befahren. Allerdings hatten wir kaum richtigen Kolonnenverkehr - das mag in der Hochsaison anders sein. Auf der E6 kann man ruhiger am Wochenende oder am Abend fahren, es ist ja im Sommer lange hell, da ist weniger los.

StandplatzEinen freien Stellplatz fanden wir ohne Probleme (das mag auch in der Hochsaison anders sein, wenn viele Stellen schon besetzt sind). Gut eignen sich Skigebiete die im Sommer verlassen sind. Ansonsten, wo es nicht ausdrücklich verboten ist kann man sich getrost hinstellen - Rücksicht auf evt. Anwohner oder sich gestört Fühlende sollte man allerdings schon nehmen. Das man Abwasser und Müll nicht wild entsorgt versteht sich ja von selbst. Es wird einem ja durch die zahlreichen, größtenteils kostenlosen Entsorgungsstationen auch leicht gemacht.

Norweger haben auch gerne Womos oder Wohnwagen im Garten stehen. Sie scheinen also durchaus campingfreundlich zu sein. Mit denen sind sie dann im Juli und August sicher auch unterwegs. Die Zeltplätze sind auch oft recht voll mit einheimischen Dauercampern.

Die Saison für viele Touristenattraktionen (manche Museen oder Führungen, speziell im Norden) beginnt in Norwegen erst Ende Juni und dauert meist auch nur bis August. D.h. wenn man zeitig unterwegs ist muss man manchmal auf den Besuch einer Tourismus-Einrichtung verzichten.

Anreise

Wohnmobil am StrandNachdem am Vorabend das Wohnmobil beladen wurde, begann unsere Reise am frühen Morgen in Großröhrsdorf. Über Berlin und Hamburg gelangten wir ohne weitere Probleme zur dänischen Grenze und weiter Richtung Hanstholm. Nach insgesamt 14 h Fahrt und gut 1000 km erreichten wir die Nord-Ost-Küste Dänemarks bei Hanstholm und genossen in der Abendsonne die Wellen und das Meer am, uns schon bekannten, Strand von Vigsø. BunkerÜbernachten war auf diesem Parkplatz verboten und so steuerten wir nach Tanken und Wasserauffüllen den Parkplatz am Museum Center Hanstholm an (eigentlich auch nicht erlaubt zum Übernachten, aber wir störten keinen). Spät abends bin ich dann noch mit der Taschenlampe zu dem frei zugänglichen Bunker im Museum Center gegangen um nachzuholen was mir 2006 wegen fehlender Taschenlampe nicht gelang. Alles menschenleer, stockdunkel und deshalb schon ein bisschen gruselig.

Am Morgen des nächsten Tages legte unsere Fähre in Hanstholm ab. Es handelte sich um die Fjord Cat, eine Katamaran-Schnellfähre, welche die Strecke Hanstholm–Kristiansand als schnellste in 2 Stunden fährt. Fjord CatDie schnelle Überfahrt bringt Vorteile wenn man mit Kind unterwegs ist, das man nicht so lange beschäftigen muss, Nachteile wenn die See unruhig ist und man vorher schon gefrühstückt hat (mehr dazu am Ende des Berichts). Auf jeden Fall ist so eine Überfahrt mit Jet-Antrieb schon beeindruckend und mal was ganz anderes. Im Jahr 2009 wurde die Strecke wegen eines Streits mit der Hafenbehörde Kristiansand eingestellt, hoffentlich erlebt diese Route eine Wiederaufnahme. Nach 2 Stunden ruhiger Überfahrt erreichten wir Kristiansand. Als zweites Fahrzeug das von der Fähre fuhr stoppte uns auch der Zoll, aber nach ein paar Fragen woher, wohin usw. war das auch erledigt. Wir setzten erstmal die Fahrt durch das malerische Setes-Tal fort (RV 9). Bei einem Abstecher aufs Fjell hatten wir ersten Schnee-Kontakt. Etwas später unternahmen wir eine kurze Wanderung auf dem Byklestigen, einem alten Handelspfad über einen Felsrücken. Die Seen sind auf dem Fjell im Juni immer noch mit Eis bedeckt und für den ersten Moment bemerkenswert. Später gewöhnt man sich an den hier später einsetzenden Frühling und auch an die Wasserfälle die einem mal mehr mal weniger spektakulär begegnen. Wir übernachteten auf einem leeren Wintersportparkplatz.

VøringsvossUnser erster Stop am nächsten Tag war der Låtefoss bei Odda (RV 13), einem schönen zweigeteilten Wasserfall. Der nächste Wasserfall ist einer der höchsten und schönsten Norwegens, der Vøringsfoss am Ende des Eidfjordes (E 7) hat eine Höhe von 182 m. Sehr gut über Straße zu erreichen und mit kurzen Spaziergängen zu verschiedenen Aussichten. Nach Überquerung des Eidfjordes wagten wir unseren ersten Angelversuch im Samlafjord und fingen auch gleich einen, leider viel zu kleinen Fisch. Der dritte Wasserfall an diesem Tag war der Steindalfoss bei Nordheimsund – 50 m Fall über Granitfels (E 7). Nach einem kurzen Spaziergang kann man hinter dem Wasserfall hindurch gehen zu einem Aussichtspunkt. Wir übernachteten auf einem verlassenem Campingplatz auf dem Fjell bei Kvamskogen.

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