Wildnisweg
Nachdem man ab Strömsund auf die als Wildnisweg beschilderte Straße RV 342 abbiegt, passiert man zahlreiche Flussläufe, Seen, Wälder, Dörfer die teils mehr oder weniger für einen Fotostop lohnen.
Wir wollten bei Gäddede den Hällingsafallet Wasserfall erforschen, von dem wir hier in einer Broschüre gelesen hatten. Im Reiseführer war dazu nichts zu lesen. Dieser 43 m hohe Fall stürzt hier in eine 800 m lange Schlucht. Es soll sich um die längste Schlucht Europas handeln laut dem Prospekt, aber das scheint mir doch übertrieben. Schon alleine der Canyon du Verdun in Frankreich ist doch größer. Wir nahmen den längeren Weg entlang des Flusses und das war auch gut so. So läuft man dem Fluß entgegen durch Wald und Sumpf. Nach einer Rechtsbiegung geht es langsam bergan immer den Rand der Schlucht entlang. Man sieht und hört den Wasserfall dabei immer näher kommen. Dann steht man den rauschenden Wassermassen gegenüber und kann sogar auf einer Brücke genau über der Kante stehenbleiben. Den Rückweg zum Parkplatz kann man den Fahrweg entlanglaufen.
Ankarede
Dieses typische samische Kirchdorf liegt ein Stück nördlich von Gäddede in der Nähe der norwegischen Grenze am Ende einer Stichstraße. Dieses Dorf soll eines der schönsten samischen Kirchdörfer Schwedens sein. Gelegen an einem Flusslauf, haben die beachtlich große Holzkirche und die kleinen Häuser und Hütten einen wirklich idyllischen Platz. Besonders zur Zeit der Mittsommernacht ist das Dorf Treffpunkt der Nachfahren der Bewohner. Als wir dort unsere Runde machten, waren die Leute gerade mit Frühjahrsputz beschäftigt. Das Frühjahr und dann der Sommer beginnt hier oben doch etwas später als bei uns. Die Birken zum Beispiel fingen gerade Mitte Juni an die Blätter auszutreiben.
Stekenjokkpass
Weiter dem Wildnisweg folgend überquert man den Stekenjokkpass. Die Passhöhe hat eine Höhe von „nur“ 867 m ü.d.M. - aber kein Baum und Strauch wächst mehr in dieser schon fast polaren Gegend. Der Name begründet sich wohl auf ein Bergwerk, dessen Reste man dort oben noch sehen aber nicht betreten kann. Eine Gedenktafel findet man dort auch dazu. Entlang des Weges sahen wir endlich auch die ersten Rentiere, erst nur von Weitem, dann am Straßenrand und schließlich auch auf der Straße. Die Rentiere werden von den Samen als große Herden gehalten. Im Sommer leben die Tiere hier in der endlosen Weite frei und nicht eingezäunt. Zum Herbst werden sie mit Hubschraubern und Motorrädern zusammengetrieben und gezählt. Sie dienen als Fleischlieferant und die Felle werden auch zu vielfältigen Zwecken weiterverarbeitet. Während man als Tourist stehenbleibt und beobachtet kommen die Schweden, die es immer eilig zu haben scheinen, daher, sitzen grinsend im Auto und brausen wild hupend die Rentiere verscheuchend vorbei.
Fatmomakke
Wieder im Tal fährt man entlang von angestauten Flussläufen. Der Weg zum Samendorf Fatmomakke zweigt davon ab. Wenige Kilometer Schotterpiste führen zum dem kleinen Ort. Dort ist ein Parkplatz, Kiosk, Zeltplatz. Über eine Brücke erreicht man das eigentliche Dorf auf der anderen Flussseite. Dieses traditionelle Samenkirchdorf hat seinen Urpsrung im 18. Jh. Rund um die Holzkirche, die im Inneren mit schönen Altarmalereien verziert ist, postieren sich die etwa 20 Holzhäuser und 80 zeltähnlichen Holzhütten (cots). Diese Holzbauten sind die typischen Behausungen der Samen. Man sieht sie auch teilweise am Wegesrand in den Weidegebieten der Rentiere.