Headergrafik

Country to Country Berlin 2020

C2C in Berlin

Country to Country 2020 in Berlin im Zeichen der Corona-Pandemie. Würde die Veranstaltung stattfinden? In Berlin stiegen zu dieser Zeit schon die Infektionszahlen in die Höhe. Es war lange keine offizielle Information darüber vom Veranstalter zu bekommen, erst in der Veranstaltungswoche hieß es: findet vorbehaltlich der behördlichen Anordnungen statt. Das Festival fand wie geplant statt, das letzte Wochenende wo schließlich solche Veranstaltungen noch stattfanden. Ein Künstler sagte aufgrund der Epidemie ab (Old Dominion), ein anderer nahm wie gewohnt das Bad in der Menge inkl. Abklatschen und Selfies. So unterschiedlich kann man das betrachten. Vom Veranstalter hätte ich mir, außer ein paar Zetteln mit Hinweis auf die Hygieneregeln, noch bspw. das Aufstellen von Desinfektionsmittelspendern gewünscht. Das wäre zu der Zeit schon sinnvoll gewesen, wenn man nicht selbst schon vorgesorgt hatte.

Twinnie auf der Pindeck Stage

Zum Musikalischen: Wir hatten uns in diesem Jahr nur für den Konzertsonnabend entschieden, da waren für uns einfach die meisten unbekannten und noch nicht gesehenen Künstler dabei. Highlight war für uns das Blue Bird Café mit Charles Esten am Sonntagvormittag - spontan Karten bestellt, weil uns Charles Esten als Einziger am Sonntagabend interessiert hätte. Nachdem der Veranstaltungsort auf dem Schiff während einer Spreerundfahrt feststand, haben wir uns darauf am meisten gefreut. Luke Combs war der Headliner am Freitag, der ist gut, wir hatten ihn schon mal in Glasgow gesehen.

Tenille Arts auf der Rooftop Stage

Wir begannen nun unseren C2C-Tag an der Pindeck Stage in der Bowling-Arena. Manche Leute hielten auch hier schon respektablen Abstand, andere noch nicht. Gut gefallen hat uns gleich zu Beginn Twinnie - zusammen mit ihrem Gitarristen kam die Stimme bei uns gut an. Nachher rockte die Country-Boyband King Calaway auch ordentlich. Wir wechselten in die Rooftop-Bar gegenüber auf dem Dach des Gebäudes. Dort verzauberte uns Tenille Arts - eine zierliche Künstlerin - mit ihrer Stimme. Nachdem wir den einzigen deutschen Künstlern, der Band um Nik Wallner aus Bayern mit stimmigen deutschsprachigen Songs, einen Besuch abstatteten, war Zeit für das Hotel und Umziehen für den Abend. Auf dem Mercedes-Benz-Platz machte der Town Square in diesem Jahr auch einen guten Eindruck, kostenlose Musik auf der Bühne sowie Essen und Bier zieht Leute an und lässt diese auch verweilen.

Jimmie Allen mit Abby Anderson auf der Mainstage

Da wir in der Halle die Sitzplätze auf dem Rang hatten, machten wir uns wegen zu viel Kontakt eigentlich keine Sorgen. Sehr gut gefallen hat uns die Spotlight Stage, die von der Lobby in die Veranstaltungshalle verlegt wurde, wie auch in London - so haben viel mehr Leute was davon. Am Anfang traten einige Künstler auf, die die Lücke füllten, die durch Absage von Old Dominion gerissen wurde - Filmore, Austin Jenckes und Caylee Hammack. Von den dreien gefiel uns Austin Jenckes am besten. Old Dominion hatten wir auch schon in Glasgow gesehen und hätten ihnen gerne eine zweite Chance gegeben. Danach traten „Introducing Nashville“ auf mit Abby Anderson, Eric Paslay und Tenille Townes. Hier ist unbedingt Eric Paslay herauszuheben, markante Stimme und ordentlich Druck in den Songs. Jimmie Allen der Country Rocker, sagte uns vorher gar nichts, gab aber ordentlich Gas und heizte ein. Er war es auch, der mit dem Bad in der Menge bis hinauf auf den Rang trotz allem begeisterte. Zum Abschluss sorgte Darius Rucker mit seinen eingängigen Songs für gute Stimmung und schloss den Abend ab.

Charles Esten mit Tony Arata und Tebey im Bluebird Café

Der Country Frühschoppen Bluebird Café auf dem Spreedampfer war wie gesagt unser Highlight. Wie zu erwarten war, wollten sich viele die besten Plätze sichern und so stand schon eine halbe Stunde vor Einlass eine Schlange. Im großen Salon des Flussschiffes war mit Bierbänken zum Sitzen Platz geschaffen worden für so viel Leute. Aber hier hätten vielleicht 50 verkaufte Tickets weniger schon was für das bessere und nicht so beengte Gefühl beigetragen. Viele Leute standen schon am Rand oder ganz hinten. Die Songwriter Session mit Tebey, Tony Arata und Charles Esten begeisterte ob der intimen Atmosphäre und den guten Songs, die nur mit Gitarre begleitet wurden. Liebling vieler Frauen war ohne Frage Charles Esten (Deacon Claybourne aus der Serie „Nashville“) der aber auch Solo ein guter Musiker ist. Tony Arata als einer der großen Songschreiber Nashvilles, mit einer Gänsehaut erzeugenden Johnny-Cash-Stimme, konnte viel Hintergrund über seine Songs erzählen - Highlight sein Song „The Dance“, den er für Garth Brooks geschrieben hat. Tebey ist die junge Generation Songschreiber, der auch gut als Solokünstler ankam. Anschließend ein letzter Blick auf den Town Square mit einem gut aufgelegten Kenny Forster und wir verabschiedeten uns erneut für ein Jahr aus Berlin. Wie immer viele neue Künstler kennengelernt, gute Musik und Stimmung erlebt.

nach oben scrollen