Der Westen 1999
Nevada & California - Gambling, Desert, San Francisco
Freitag 8.10. - 216 miles
Um 8 Uhr vom Zion weggefahren, auf dem Interstate 15 ein Stück durch Arizona
und dann nach Nevada, in Glendale vom Interstate weg um nach Overton
Beach zu fahren, einem Bade- und Wassersportzentrum am Stausee Lake
Mead, dort beobachteten wir ein wenig das Treiben an der Bootsrampe,
die Motorboote können gar nicht groß genug sein, teilweise doppelt
so lang und bedeutend höher wie die amerikanischen Pick Ups und das will
schon was heißen, gegen Mittag dort weg und der Weg nach Las Vegas führte
durch den Valley of Fire State Park, bizarre rote Sandsteinfelsen
säumen die Straße und leuchten rot in der Sonne (Tal des Feuers),
wir fuhren mehr oder weniger nur durch aber es gibt auch hier Wanderwege in die
Felsen hinein, zurück auf dem Interstate 15 fuhren wir nun hinein in die
wohl verückteste und bunteste Stadt,nach Las Vegas, wir waren ja 1995 auch schon mal hier, aber das machte nichts denn es hatte sich
schon wieder so viel verändert, sprich so viel neue Hotel sind gebaut worden,
das wir keine Mühe hatten was Neues zu entdecken, zuerst suchten wir
unser Quartier das wir vom Zion aus auch schon reserviert hatten, es war das Las Vegas Backpackers Hostel auf der Freemont Street, aber
nicht bei den Casinos sondern in der Verlängerung davon, in der Gegend befinden
sich viele billige Motels, die großen Hotels entlang des Strips bieten
aber u.U. auch günstige ÜN
Preise an, unser Hostel war etwas unkonventionell, halb Jugendherberge mit Gemeinschaftsschlafräumen
und halb Motel mit Privaträumen, viele Rucksackreisende die hier halt Station
machen, Musik und Party am Pool bis in die Nacht, ÜN 40$, am Nachmittag
zu Welz Factory Outlet im Süden etwas außerhalb der Stadt,
wir hatten uns das wohl anders vorgestellt, aber gerade die Jeans Läden
waren fast leergekauft mit den gängigen Größen und Musik war
da auch nicht billiger als woanders, jedenfalls hat uns das nichts gebracht und
wir sind zurück
in die Stadt und schauten uns Ägypten, sprich das Hotel Luxor an,
danach MGM Grand und das für uns neue New
York New York (im Inneren sind Straßenzüge Manhattans nachgebaut,
Achterbahn außenrum), durch die Rush Hour zurück zum Hotel,
Pool und abends mit Shuttle Bus zurück an den Strip, All You
Can Eat Buffet im Hotel Treasure Island (gut, alkoholfreie Getränke und Essen für
um die 10$ glaube ich), dann mal kurz am Mirage vorbei und
in das Mai 1999 eröffnete Venetian Hotel (Venedig), prunkvolle
Ausstattung mit Markusplatz und Canale Grande im Inneren, Baukosten sollen 2,5
Milliarden Dollar betragen haben, wenn es fertig ist soll es das größte
Hotel der Welt sein mit 10.000 Angestellten, gleich nebenan ist das im September
1999 eröffnete Paris Hotel mit Eiffelturm und franz. Flair
im Innerern, Baukosten 775 Millionen Dollar, mit dem Taxi ins Hotel, spät
in der Nacht oder früh am Morgen, Geld verspielt nichts gewonnen
Samstag 9.10. - 77 miles
Etwas länger geschlafen und im Hostel gefrühstückt, es gab
dort das übliche, Toast, Marmelade, Honig, Erdussbutter, Kaffee, zum Riviera gefahren
und unsere gestern gekauften Vorverkaufstickets für die Splash
Show in Sitzplatzkarten
getauscht und ein wenig umgesehen, gleich über die Straße liegt Circus
Circus auch eines der alteingesesenen Hotels, die haben eine Zirkuskuppel
hinten angebaut in dem sich ein kompletter Vergnügungspark befindet, mehr
was für Kinder, ein Stück weiter liegt der Stratossphere
Tower auf
dem sich eine Achterbahn und ein Free Fall Tower befindet, damals 1995
war der Rollercoaster gerade im Bau, da mussten wir natürlich rauf,
die Fahrt ist nichts besonderes, zwei Runden um die Spitze des Turmes, aber
dafür
mit der höchsten Achterbahn der Welt und die Super Ausicht gibts dazu,
danach in das Parkhaus vom Bellagio gefahren (Parkhaus bei
jedem Hotel gratis dazu), das Bellagio Hotel ist im italienischen Riviera
Stil gebaut mit vielen echten Blumen und mit See davor (Waserspiele, Kosten 1,6
Milliarden $), daneben noch ins Monte Carlo Hotel und am Strip gebummelt,
zurück zum Hostel wieder Stau ohne Ende, auf dem Strip (Las Vegas Boulv.)
zu fahren bedarf Geduld, Entspannung am Pool, um 20 Uhr auf der Freemont
Street die Expierience Show gesehen, die Casinos auf der Freemont
Street mussten sich aufgrund Besuchermangels wegen der vielen neuen Großhotels
was einfallen lassen und sie haben die Straße auf 1,5 km überdacht,tagsüber lichtdurchlässig und abends projezieren die tausenden Lampen
eine gigantische Videoshow über den Köpfen, und die Leute sind da und
staunen, im Riviera ans Buffet, Essen und dann in die Show, Splash war
etliche Male Show des Jahres, ein tolles Varieté Programm mit Zauberei,
Jonglieren, Tanz, Musik, Komik, später noch etwas Geld verspielt und auf
dem Strip im Stau gestanden, die Lichter entlangfahren wollten viel zu viele
Leute, nach zwei Kreuzungen abgebogen und zum Quartier
Sonntag 10.10. - 412 miles
8 Uhr los, tanken und Abfahrt Richtung Death Valley Nat. Park,vorbei
an der Air Force Base und bei Mercury, der Atombomben Test Area aus den wahnsinnigen
40er - 50er Jahren, bei Beatty abgebogen und in die Geisterstadt Rhyolite,
die Stadt existierte bis in die 1910er Jahre, etliche Ruinen der Stein- und
Betonbauten stehen noch, es handelte sich um eine ziemlich große Stadt
damals, Einfahrt ins Death Valley, Grenze Kalifornien, Stop am Visitor Center
- Temperatur heute 30°, Höchsttemperatur im Juli war 52°, runter
zu Badwater gefahren, tiefster Punkt der USA mit 85 m unter dem Meeresspiegel, Devils Golf Couse - Salzkrusten überziehen den Boden, knirscht
beim Gehen, Artist Palette - bunte Mineralien im Gestein, Zabriskie
Point - versteinerte
Sanddünen, es waren "nur" 30° aber die feuchte Luft dazu machte jeden
Schritt beschwerlich, ich möchte nicht bei 50° hier sein, Ausfahrt
und an der Westseite des Parkes zur Geisterstadt Ballarat gefahren,
drei Meilen Schotterpiste dahin, das Goldgräberkamp existierte bis 1870
oder so, etliche Holzbauten werden erhalten, einfachster Campground vor
Ort, weiter sind wir Richtung Ridgecrest gefahren - über einsame Straßen,
dann wollten wir noch über die Sierra Nevada Berge hinweg um auf der anderen
Seite zu übernachten, aber das sah auf der Karte kürzer aus, das
Benzin wurde auch knapp und nichts als Wald, so mussten wir im Auto übernachten,
Schlafsäcke hatten wir ja dabei und so wurden die auch mal genutzt, im
Sequoia Nat. Forest fuhren wir auf so einen Wald Campingplatz, man stellt sich
hin und schreibt einen Zettel und wirft das mit dem Geld in eine Box und fertig
Montag
11.10. - 275 miles
Nach 8 Uhr dort weggefahren und endlich eine Tankstelle gefunden, wieder über
Bergstraßen und später durch Orangenplantagen fuhren wir nun in
Richtung Sequoia Nat. Park, diesen erreichten wir gegen Mittag, im Visitor
Center Tipps für die kurze Besuchszeit geholt und erst mal Mittag
gemacht, der Sequoia und Kings Canyon Nat. Park bilden eine Einheit, im Kings
Canyon tiefe Schluchten, Mt. Whitney mit 4418 m höchster Berg der USA
außerhalb
Alaska liegt am Rande des Parkes, wir besuchten im Sequoia lediglich das Gebiet
mit den Mammutbäumen,
im Sequoia Giant Forest, steht der General Sherman
Tree, der größte
Baum der Erde mit 83 m Höhe und 32 m Stammumfang, sein Alter beträgt
etwa 2300 bis 2700 Jahre, Sequoia Mammutbäume können bis zu 3200
Jahre alt werden, auf dem Generals Highway weitergefahren, auch im Grant
Cove kann man auf kurzen Rundwegen zahlreiche Mammutbäume sehen,
vor 1940 sind hier Holzfäller
am Werk gewesen die zahlreiche Baumriesen fällten, interessant ist jedoch
so eine Baumscheibe auf der man ja in die Weltgeschichte sehen kann, unser
Jahrhundert ist da nur ein wenige Zentimeter breiter Streifen, abends nach
Fresno rausgefahren und dort im Sequoia Motel (wie passend) für
35$ übernachtet
Dienstag 12.10. - 189 miles
8 Uhr Aufbruch in den Yosemite Nat. Park, diesen Park kannten
wir ja schon wollten uns aber noch mal bisschen umschauen, für Wanderungen
reichte auch die Zeit nicht mehr aus, dort sind wir dann zum Glacier
Point raufgefahren, höchster Aussichtspunkt des Parkes mit gigantischer Aussicht über das Tal und Half Dome (1420 m hoher abgeschliffener
Granitblock), schon von hier konnten wir sehen, das der sonst gewaltige Yosemite
Fall trocken war (Upper und Lower Fall zusammen 740 m hoch), kurze Wanderung
zu einem weiteren Aussichtspunkt und Picknick, danach ins Tal gefahren, der Bridal Veil Fall, auch einer der größten des Parkes war
nur noch mickrig und wurde vom Winde verweht, das Gleiche beim Mirror
Lake unterhalb
des Half Dome, auch völlig trocken, scheint ein trockener Sommmer
gewesen zu sein, beim El Capitan (1000 m hohe Felswand) schauten wir
Kletterern im Fels zu und ließen dann den Tag mit Picknick ausklingen,
Ausfahrt nach Westen, in Groveland endlich auf einem Campground ein
bezahlbares Quartier gefunden, aufgrund der hohen Besucherzahlen des Yosemite
auch entsprechend hohe ÜN
Preise, jedenfalls hatten wir dann eine Holzhütte für 40$ aber kein
Bad sondern nur Bett und Tisch, Waschraum auf dem Zeltplatz, für 40$ hatten
wir am Zion eine komplett eingerichtete Hütte
Mittwoch
13.10. - 243 miles
Wieder zeitig los, über Oakdale zum Interstate, nach Oakland, über
die Richmond - San Rafael Bridge auf die Westseite der San
Francisco Bucht, Lucas Valley Road zum Pazifik, im Point Reyes
Nat. Seashore, auf einer Landzunge im Pazifik den Erdbebenweg gelaufen,
dieser führt direkt an die San Andreas Spalte heran die
hier an der Westküste die pazifische von der nordamerikanischen Erdplatte
trennt, diese Platten verschieben sich fortlaufend und wenn die Spannung zu groß wird
entladen sie sich in Erdbeben, die Auswirkungen des Erdbebebens von 1906 kann
man hier sehen, eine horizontale Verschiebung sowie eine vertikale Hebung,
war ganz interessant mit Schautafeln und Bildern, weiterhin gibt es hier eine
Nachbildung eines Indianerdorfes, danach noch zum Atlantik runtergefahren
um einen Strandspaziergang zu machen, wir beobachteten Pelikane, den extrem kurvigen
aber tollen California Hwy No.1 nach Sausalito gefolgt,
dort Stadtrundgang 1,5 h, recht nobler Ort, zahlreiche Boutiquen und Galerien,
Künstlerort, toller Blick nach San Francisco über die Bucht, am frühen
Abend zur Golden Gate Bridge gefahren aber der Nebel lag schon
recht tief in den Bergen und die Sicht war mies, wie üblich, ÜN in
Mill Valley- Fireside Motel 50$.
Donnerstag 14.10. - 63 miles
Morgens nochmal nach Sausalito, bessere Sicht auf San Francisco,
zu Golden Gate, Aussichtspunkt direkt an der Brücke, und
der berühmte Blick etwas oberhalb, leicht zu finden,
immer wieder Wolken, in die Stadt gefahren und auf der Südseite am alten
Fort zum Ausichtspunkt (Fort Point), und auf einmal war keine
Wolke mehr am Himmel und die Golden Gate lag in ihrer ganzen Schönheit
vor uns, beim zweiten Besuch hat man mehr Glück, dann auf der Lombard
Street (die mit den berühmten Serpentinen) zum Coit
Tower auf
dem Telegraph Hill, vom Parkplatz da oben hat man schon gute Sicht
auf die Stadt und die Bucht aber vom Turm erst richtig, später zum Alamo
Square, einem Park an dem die bekannten victorianischen Häuser stehen
und die tolle Stadt dahinter, am Nachmittag im Golden Gate
Park (erstreckt
sich von der Stadt zum Pazifik, zahlreiche Sport und Freizeitangebote), das
Steinhardt Aquarium und die Naturkundeausstellung angesehen, zur Entspannung
im japanischen Teegarten und am Strand spazieren gewesen, am frühen Abend
durch Haight-Ashbury gebummelt - dem Geburtsort der Hippie Bewegung,
später
die nächtliche
Skyline von Treasure Island (Insel in der Bucht zwischen San Francisco und
Oakland Bay Bridge) genossen, wieder das Hotel am Airport bezogen und schon
mal Sachen sortiert.
Freitag 15.10. - 38 miles
Letzter Tag und nochmal rein nach San Francisco, als Erstes besuchten wir
die Mission San Francisco de Asis am El
Camino Real, der ersten spanischen
Entdeckerstraße,
die spanische Krone errichtete daran 21 Missionen, diese Mission ist 1776 von
Pater Junipero Serra gegründet worden und gilt als Geburtsort der Stadt,
die Mission ist das älteste Gebäde der Stadt mit einem Teil des ersten
Friedhofs, dann zu Fishermans Wharf gefahren und bei Pier 35 einen Tagesparkplatz
für 12$ gefunden (Parkhaus wäre teurer gewesen), zur Cable
Car Haltestelle gelaufen und auf der Linie Powell/Hyde auf dem Trittbrett
durch die Stadt gefahren (an den Endhaltestellen hat man eher die Chance mitzukommen,
unterwegs an den Haltestellen wird, wenn die Bahn voll ist gar nicht angehalten),
ab dem Union Square liefen wir entlang der Grant
Street durch Chinatown,
dies ist die Hauptstraße mit allen was chinesisch ist und so aussieht,
Chinatown San Francisco ist die größte chinesiche Siedlung außerhalb
Asiens, über die steilsten Hügel der Stadt am Russian
Hill liefen wir
zum Hafen zurück um noch eine Buchtrundfahrt mit dem Boot
zu machen, diese führte unter die Golden Gate Bridge und um Alcatraz herum
(Gefängnisinsel kann besichtigt werden, Abfahrt Pier 41), wir hatten das
damals schon gemacht - man bekommt einen Walkman für Erklärungen und
läuft alleine durch die Zellentrakte, interessant, bei Pier 39 noch die
Seelöwen
beobachtet und mit dem Auto eine zünftige Fahrt über die Hügel
der Stadt gemacht, zurück zum Hotel noch etwas verfahren und dann Koffer
gepackt und nochmal T- Bone Steak essen gewesen
Samstag
16.10. - Gesamt: 6150 miles = 9897 km, 9 Staaten, 12 Nat. Parks
5 Uhr
zum Flughafen gefahren und Auto abgegeben, alles problemlos, für
den kaputten Reifen sollen wir später einen Scheck bekommen (kam auch,
aber wegen der hohen Gebühren für einen Auslandsscheck lohnte
sich die Einlösung
gar nicht), Shuttle zum Terminal und Einchecken, über Chicago, Frankfurt
kamen wir wieder in Dresden an, unvergessliche Erlebnisse werden wir wohl noch
lange in Erinnerung behalten, vielen Dank fürs Interesse.