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Unsere Tour de France 2004

Prolog

Aber zunächst ging es los

en route pour le Tour de FranceIn gut 5 Stunden ohne Probleme runter nach Freiburg und über die Grenze nach Frankreich ist glaube ich ganz gut. Dort war unsere erste Station Besançon. Im Katalog vom Formule 1 Hotel hatten wir gesehen, dass das die erste Stadt auf der Strecke ist, wo es so ein Hotel gibt. Die Anfahrtsbeschreibung von den wichtigsten Straßen steht auch immer mit dabei. Wir waren auch relativ zeitig dort, gegen 17:30 Uhr, so dass es auch problemlos ein Zimmer gab (26,50 €). Die Formule 1 Hotels haben alle denselben Standard, bestehen aus aufgestapelten Containern und man findet sie meist in Gewerbegebieten oder in der Nähe von großen Shoppingcentern. Sie machen Werbung damit, immer das billigste Hotel im Ort zu sein. In manchen größeren Städten gibt es mehrere solcher Billighotels auf einem Fleck. Das mit der zeitigen Ankunft kann auch von Vorteil sein, weil nach 18 Uhr viele Leute ein Quartier suchen und dann hat man eben manchmal Pech und das Hotel ist voll. Das Zimmer sieht so aus: ein Doppelbett mit einem darüber gebauten Hochbett. Es eignet sich also optimal für 3 Personen. Weiterhin findet man Waschbecken, Fernseher, Ecktisch und Stuhl, ein Fenster nicht zu vergessen. Man bekommt immer einen sechsstelligen Code für das Türschloss.Fahrzeugausfahrt Wir nutzten den noch zeitigen Abend für einen Besuch im Stadtzentrum. Nach einer Übersichtsrunde fanden wir einen (wie üblich kostenfreien) Parkplatz und bummelten durchs Zentrum. Das bietet auf den ersten Blick nichts weiter Besonderes, es erstreckt sich beiderseits des Flusses und besteht aus Shoppingmeilen. Wir sahen schon die Transparente für das in knapp zwei Wochen stattfindende Zeitfahren der Tour de France, was hier startet und endet. Nach einer Weile fanden wir dann noch ein ansprechendes Lokal und hatten so nach einem langen Fahrtag gleich unser erstes französisches Abendessen als Einstimmung für die nächsten Wochen. Das Problem ist immer, man weiß zwar das man Essen gehen will, hat aber das Wörterbuch nicht dabei. So ist bei der Speisekarte immer etwas Raterei angesagt. Ein paar Begriffe kennt man ja und den Rest muss man vermuten oder sich überraschen lassen. Nach dem Essen waren wir auch gleich richtig angekommen in Frankreich und fühlten uns wieder wohl.

8.Etappe     Hushovd   McEwen
Lamballe - Quimper     Voeckler   Bettini

Am Morgen sind wir zum Frühstück ins benachbarte Einkaufszentrum gefahren und nahmen anschließend die gut 400 km durch die Mitte Frankreichs in Angriff. Ziel war die Gegend vor Limoges, dem AustragungsortMontmarault der nächsten zwei Etappen. Im Stau an einer Baustellenampel passierte gleich die erste Kollision. Irgend so ein f***ing french Froschfresser (Entschuldigung das musste in dem Falle mal sein) rollte uns hinten drauf. Wir stiegen aus, die andere Fahrerin (!) und Beifahrerin stiegen auch aus und guckten uns die Sache an. Die Französin sagte gleich da ist nichts und stieg wieder ein, auf einmal verstanden sie auch kein Englisch mehr und ließen sich auf keine weitere Diskussion ein. Gut es war wirklich nichts zu sehen, aber das stelle man sich mal auf deutschen Straßen vor, da wird man am Ende gleich verklagt wegen Fahrerflucht oder so. Am frühen Nachmittag hielten wir im kleinen Örtchen Montmarault an für ein verspätetes Mittagessen in einer Brasserie.Zeltplatz Bourganeuf Nun konnten wir abschätzen das wir doch ziemlich weit kommen würden an dem Tag und planten so unsere Übernachtung ein. Wir fanden im Ort Bourganeuf, genau in der Mitte zwischen St-Léonard-de-Noblat und Guéret, einen örtlichen Zeltplatz. Nichts besonderes aber dafür kostete die Nacht auch nur 8 €. Außer uns waren nur noch einige Zigeuner mit Wohnwagen dort. Aufgrund der günstigen Ausgangssituation konnten wir versuchen am nächsten Tag den Start der Etappe in St-Léonard-de-Noblat und das Ziel in Guéret zu sehen.

Ruhetag

Und so geschah es dann auch. Wir waren schon ganz gespannt wie sich das entwickeln würde mit der Tour und dem Verfolgen. Am Ortseingang von St-Léonard-de-Noblat stand schon die Gendarmerie und winkte uns links rein, da waren Parkplätze auf den Wiesen ausgeschildert. Ich dachte aber, erst mal schauen wie weit man noch kommt. Und man kam noch bis in den Ort rein Start in St-Léonard-de-Noblatan die abgesperrte Strecke. Wir suchten uns einen Parkplatz am Straßenrand weiter unten, so hatten wir nicht ganz so weit zu laufen bis an die Strecke. Wir waren gut zwei Stunden vor dem Start da, an der Einschreibebühne war natürlich kein Platz mehr. Wir fanden einen Platz direkt an der Startlinie und konnten so die ganzen Vorbereitungen gut verfolgen. Das geht los das die Kameramotorräder ankommen, die offiziellen Fahrzeuge stehen schon da, zwischendurch kommen immer mal ein paar Werbegeschenkverteiler vorbei. Dann fährt die Werbekarawane los, rausgeworfen wird aber am Start nichts oder nur sehr wenig. Das war schon ein tolles Gefühl, jetzt ist man tatsächlich mal live dabei über eine längere Zeit. Frühestens eine halbe Stunde vor dem Start sieht man die ersten Fahrer sich einrollen. Dann geht's ganz schnell, 5-10 min vor der Startzeit stellen sich die Fahrer auf, die Trikotträger ganz vorne. Die Presse macht Fotos und VIPs dürfen sich dazustellen. Jean Marie Leblanc steigt dann ins Auto Officiel 1, die Uhr tickt die letzten Sekunden runter und den Startschuss gibt meist jemand von der Gastgeberstadt. Sprint in GuéretAls das Feld auf der Reise war verflüchtigten sich ganz schnell die vielen tausend Leute. Auch wir machten uns auf den Weg, denn wir wollten ja noch in den Zielort Guéret. Zwischendrin war aber schon die Straße gesperrt aufgrund eines Schlenkers den die Strecke macht und da ist dann schon 3 Stunden vorher kein Durchkommen mehr. Es gab aber eine Umleitung und wir kamen gut nach Guéret. Dort schauten wir auch erstmal wie die Situation im Zentrum aussieht und fuhren nicht gleich auf einen der ausgewiesenen Parkplätze. Wir fanden eine Ecke zum Parken ziemlich nahe an der Strecke. Allerdings war das immer noch etwa 3 km vom Ziel entfernt. Dort im Zentrum sahen wir eine Weile auf die große Videowand und machten uns dann doch auf den Weg in Richtung Ziel. Das lag außerhalb, neben der Autobahn in einem Sportkomplex. Die Leute standen auch schon ziemlich dicht. Wir fanden aber einen super Platz auf einer Eisenbahnbrücke, die Strecke war stillgelegt. Von dort konnten wir den ganzen letzten Kilometer überschauen, Siegerehrungunter uns war die letzte Kurve, den Zielstrich sahen wir aber leider nicht. Eine Stunde vor Ankunft des Feldes war da kein rankommen mehr. Von der Werbekarawane hatten wir, außer dem Blick von oben, nicht viel, es kamen aber noch Gelegenheiten. Die Ausreißer Simeoni und Landaluz vorneweg wurden 50 m vor dem Ziel noch gestellt, es kam zum Massensprint mit McEwen als Sieger. Dann sahen wir noch die Siegerehrung von weitem (die einzige zu der wir kamen) und machten uns dann auf den Rückweg. In der Stadt hatte ich dann noch Glück und konnte mir einen Richtungspfeil der Tour de France "abmontieren". Das erste und bald wichtigste Souvenir war gesichert. Die Tour zweimal gut gesehen, einen Pfeil erwischt, das ist doch ein super Einstieg gewesen für den ersten Tag.

9.Etappe     McEwen   McEwen
St-Léonard - Guéret     Voeckler   Bettini

Team EuskatelAm nächsten Morgen machten wir uns zeitig auf den Weg nach Limoges, zum Start der 10. Etappe am französischen Nationalfeiertag. Dort war auch schon weiträumig gesperrt, aber die Gendarmerie gibt freundlich Auskunft über das Erreichen des Startgeländes, soweit man das versteht. Wir fanden jedenfalls mehr oder weniger instinktiv den Weg und parkten genau gegenüber des Euskatel Team Hotels. Zum Startbereich waren es 10 min Fußweg. Start in LimogesWir folgten einfach den Schildern die den Teams auch den Weg zum Start wiesen. Da wir mittlerweile auch ziemlich spät dran waren, das heißt ca. 1,5 Std. vor dem Start, blieben wir gleich am Zaun bei den Teambussen stehen. Neben uns standen amerikanische Fans von Floyd Landis aus dem US Postal Team mit einem großen Plakat. Auf das wurde das amerikanische Fernsehteam aufmerksam und irgendwie schafften sie es, dass Floyd Landis es auch erfuhr und mal vorbeischaute. So gesehen durch Glück einen guten Platz erwischt. Nachher fuhr noch das Team T-Mobile bei uns vorbei und wir wünschten Jan Ullrich noch viel Glück. Kurz vor dem Start versuchten Périgueuxwir einen Platz an der Startstrecke zu bekommen, sahen noch Lance Armstrong, umlagert von Kameras, zum Einschreiben fahren und drängelten uns nachher ca. 400 m nach der Startlinie mit an den Zaun um das Feld noch vorbeifahren zu sehen. Ruck zuck leerte sich dann das Gelände und ich konnte mir noch ein P Equipes Schild Périgueux(Teamstellplatz) sichern (Zange zum abkneifen der Kabelbinder muss man dabei haben!). Völlig zufrieden liefen wir zurück zum Auto. Wir starteten gegen Mittag in Limoges auf die Route National 21 nach Süden. Dieser Straße folgten wir bis nach Tarbes am Rande der Pyrenäen. Die großen Straßen kann man erstaunlich gut fahren. Sie führen an vielen Ortschaften außenrum und sind ab und zu auch zweispurig zum Überholen ausgebaut, so dass man auch mit den offiziell erlaubten 90 km/h gut vorankommt. 400 km Landstraße sind in Deutschland nur eher unter hohem Nervenverlust zu bewältigen,Formule 1 Hotel Tarbes in Frankreich ging das ganz gut. Einen Zwischenstopp legten wir in Périgueux ein, eigentlich nur zum Mittagessen. Beim Rundgang entpuppte sich das Stadtzentrum als alt, eng, verwinkelt und recht interessant. Der Mittagsstop dauerte doch etwas länger, aber war auch lohnend. Gegen 19 Uhr erreichten wir dann das Formule 1 Hotel in Tarbes und bekamen auch noch ein Zimmer (26,- €). Am Abend stärkten wir uns im Zentrum noch an einem Imbiss, die Restaurants schienen doch nicht so unsere Preisklasse zu sein.

10.Etappe     Virenque   McEwen
Limoges - St.Flour     Voeckler   Virenque

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