Insel Rømø
Ferienhausurlaub ist doch spießig und langweilig, oder? Nicht ganz. Es ist erholsam, ruhig, mit dem Haus an der richtigen Stelle ein Naturerlebnis. Auf jeden Fall ist es das Richtige wenn man ein kleines Kind hat. Man hat ein festes Ziel für die Fahrt und ein festes zu Hause für eine Woche, an das sich das Kind gewöhnen kann.
Ferienhaus
Wir hatten unser Ferienhaus bei Novasol gebucht, es gibt noch diverse andere Vermieter, aber Novasol hatte, für Rømø zumindest, ziemlich viel Auswahl. Zu viel um im Katalog (aus dem Reisebüro) das Richtige zu finden. Auf der Internetseite gibt es jedoch eine gute Suchmaske, wo man nach Belieben seine Wünsche ankreuzen kann und man bekommt zu seinem Wunschtermin eine Auswahl präsentiert. So fanden wir auch unser „Luxushaus” Nr. R10389 - im Urlaub kann es schon komfortabel sein. In der Kategorie bis 4 Personen gibt es außerdem eher nur kleine Hütten ohne viel Komfort zu mieten. Wir buchten anschließend direkt bei Novasol im Internet, das klappt einwandfrei. Auf der Insel besucht man dann zuerst das Büro des Vermieters (auf Rømø direkt nach dem Damm gelegen) und holt sich mit seinen Buchungsunterlagen den Schlüssel ab. In der Regel kann man ab 15 Uhr einchecken, aber wenn das Haus schon fertig gereinigt ist gehts auch eher. Gratis inklusive ist zum Haus der Besuch eines Freizeitbades, in dem Falle ist es das Freizeitcenter Skærbæk auf dem Festland (ca. 18 km entfernt).
Wir hatten uns den Standort Lakolk ausgesucht. Unweit der Zufahrtsstraße zum Strand befindet sich diese Ferienhaussiedlung, direkt neben der Straße befindet sich ein Campingplatz und das Lakolk Butikcenter - Shops mit Strandbedarf, Restaurants, Eiscafé und Supermarkt. Unser 6-Personen-Haus hatte 3 Schlafzimmer, Bad mit Sauna, Küche mit Elektogeräten jeglicher Art und Wohnzimmer mit Kamin und Sat-TV (es war Fussball-WM-Zeit). Unser Kleiner hatte drinnen und draußen viel Platz zum Spielen, das ist wichtig wenn das Wetter doch mal nicht mitspielt. Es gab eine Holz-Terrasse rund ums Haus mit Sonnenschirmen, Liegen usw. Das Haus war das letzte in der Reihe vor den Dünen, wir hatten freien Blick über die Dünen zum Sonnenuntergang. Das Meer war leider nicht zu sehen - Düne zu hoch. Der Weg zum Wasser war aber dann doch ziemlich weit. Im Katalog war angegeben: 300 m bis zum Badestrand. Das war jedoch nur die Entfernung durch die Dünen bis zum Strand, das Wasser ist dann noch einen knappen Kilometer entfernt, weil der Strand so breit ist. Wir waren zwar schon mal zu einem Tagesbesuch auf Rømø, aber das ist lange her und wir konnten uns an den Strand nicht mehr gut erinnern.
Warum Rømø?
Es ist sicher nicht die interessanteste Insel Dänemarks, aber die erste an der Nordseeküste von Deutschland aus gesehen. Das heißt, die Anfahrt ist nicht so lang, speziell mit Kind im Auto. Außerdem kommt man ohne Fähre rüber, was zusätzliche Kosten spart. Es gibt einen Damm, der die Insel mit dem Festland verbindet. Dieser wurde zu Kriegszeiten errichtet. Die Insel ist 18 km lang und 6 km breit. Hauptattraktion ist der bis zu 3 km breite Sandstrand an der Westseite. Er ist mit dem Auto zu befahren (30 km/h beachten, Fußgänger haben absolut Vorrang) und es sind Bereiche zum Baden, für Surfer, Kitesegler oder Sandbuggyfahrer eingeteilt, so dass damit nicht unbedingt Badegäste behindert werden. Übernachten am Strand im Wohnmobil o.ä. ist nicht gestattet. Der Strand läuft sehr flach ins Wasser aus, man muss bestimmt 100 m rein laufen um hüfthoch im Wasser zu stehen. Ideal also für Kinder. Durch die Dünen führen dutzende Trampelpfade - von den Häusern Richtung Strand. Da das Meer ja noch so weit von den Dünen weg ist hat man deswegen wohl keine Bedenken, da lässt man alle drin rumlatschen. An der Ostsee oder auf Sylt bspw. hat man da mehr Angst um die Schutzfunktion der Dünen und deren Erhalt. Für Kinderwagen sind diese Wege durch die Dünen nicht geeignet, entweder laufen oder die Straße benutzen.
weiteres Sehenswertes auf Rømø
- der Sandstrand, 1-3 km breit, Aktivitäten für jedermann
- Kommandørgård, eine Art Heimatmuseum der Insel, ein komplett eingerichteter Hof aus dem 18.Jh. zeigt den Wohlstand der damaligen Zeit, mittlerweile kostenlos zu besichtigen, nach dem Inseldamm an der ersten Kreuzung nach Juvre rechts abbiegen - man fährt dran vorbei
- die Straße endet an einem Parkplatz am Militärgelände im Norden der Insel, dort finden Manöver statt, ein Warnzeichen informiert über Militäraktivitäten, ist das nicht der Fall kann man die Wanderwege durch das Naturschutzgebiet benutzen
- die Inselkirche befindet sich an der Hauptstraße nach Havneby, eine Seefahrerkirche mit Ursprüngen im 17.Jh., innen mit Schiffsmodellen
- Havneby im Süden der Insel, Fischereihafen und Fähre nach Sylt, Fischrestaurants, Fischfabrik, Fischverkauf
- beim Rømø Sommerland kurz vor Havneby bin ich mir nicht sicher ob da noch viel los ist, es sah beim Vorbeifahren ziemlich ruhig aus
- etliche Bunker aus dem 2. Weltkrieg liegen unter Sandhügeln in den Dünen versteckt, wenn man hochklettern kann ist teilweise der Sand weggekratzt und der Beton schaut raus, in Lakolk gibt es auch noch sichtbare Bunker, aber nicht zur Besichtigung zugänglich, es handelte sich hier meist um Observationsbunker um den Schiffsverkehr zu beobachten als Ferienhaus getarnt, mehr Bunker in Hanstholm
- frei lebende Fasane in den Dünen