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Hanstholm und Umgebung

Wir hatten uns weiterhin vorgenommen, die Bunkeranlagen in und um Hanstholm, die bei uns hauptsächlich bekannt sind aus dem Olsenbanden-Film Nr. 3 „Die Olsenbande fährt nach Jütland“, zu besichtigen. Der Weg nach Hanstholm war relativ schnell gemacht. Es war Samstag nachmittag. Unser erster Gedanke war die Tourist-Info aufzusuchen, die ist im Einkaufszentrum von Hanstholm und war leider geschlossen. Die haben nur relativ kurze Öffnungszeiten und Samstags eben nur vormittags. Immerhin konnte man sich Prospekte und Werbematerial mitnehmen. So fanden wir den Hinweis auf Klitmøller und dortige Ferienhäuser und Campingplätze.

Klitmøller

Klitmøller liegt etwa 18 km südlich von Hanstholm an der Küste. Es ist ein reines Urlaubsdorf mit vielen Ferienhäusern, gemütlichen kleinem Fischerhafen, den obligatorischen Zubehörgeschäften, Supermarkt und natürlich jede Menge Strand. CampinghütteWobei man sagen muss, der Strand direkt im Zentrum, also beim Fischerhafen und dem Eiscafé usw. ist gar nicht so optimal - sehr viel Dreck, Fischreste und durch die Fischerei bedingt eben Fischgeruch. Die Klitmøller Røgerie, also eine Fischräucherei, am Strand ist dagegen empfehlenswert, frischer und geräucherter Fisch aller Art. Alles in allem ein sehr gemütlicher und übersichtlicher Ort. Ein Ferienhaus bekommt man ja leider nur für volle Wochen und nicht nur für ein paar Tage, so schauten wir uns nach einer Hütte auf einem Campingplatz um. Wir landeten schließlich bei Nystrup Camping Klitmøller unweit des Strandes. Ein Platz mit vielen schattigen Bäumen, modernen Sanitäranlagen, angrenzendem Reitplatz, Spielplatz, TV-Raum, Shop usw. Klitmøller StrandDie gemietete Hütte (500 DKR für 4-Personen Hütte/Nacht) war im Vergleich zu unserem Ferienhaus natürlich ein Schritt in die Steinzeit, aber es war halt eine übliche Campinghütte,immerhin mit Kochgelegenheit und Kühlschrank. Der Schlafraum war nur mit einem Vorhang getrennt, was eben mit einem Kind ungünstig ist wenn es schlafen soll. Aber so lange man abends draußen sitzen kann und sich nicht drin aufhalten muss, geht es. Bei Regenwetter wäre es schlecht gewesen. Wie gesagt Sanitäranlagen wie auf einem Campingplatz üblich außerhalb in einem extra Gebäude.

Am Ankunftstag machten wir abends noch einen Spaziergang zum Strand, welcher etwa 1 km Fußweg entfernt ist. Man steigt schließlich die Düne hoch und ist erstmal überrascht auch hier am Strand diese Betonbunker aus dem 2.Weltkrieg zu finden. Es waren wohl Beobachtungsposten als Vorhut für die Geschützstellungen in Hanstholm. Man kann teilweise reinkriechen, sofern sie nicht schon im Sand versunken sind, oder raufklettern. Klitmøller StrandAlle weiteren Durchgänge oder Aufstiege im Inneren sind vermauert oder zubetoniert, das da kein Unfug passiert. Oftmals sind die Bunker mit Graffittis beschmiert oder werden als Location für Strandpartys mit Lagerfeuer o.ä benutzt. In Klitmøller am Strand waren etwa 5 oder 6 solche Bunker zu finden. Den nächsten Tag verbrachten wir zum Einen mit einer Fahrradtour am Vormittag (Räder am Zeltplatz zu mieten) und zum Anderen am Strand von Klitmøller. Der Strand ist hier lange nicht so breit wie auf Rømø, teilweise liegen sehr viel Steine am Strand, der Sand ist lose, also nicht so festgefahren wie auf Rømø, eben wie man es kennt. Man findet sehr viel Dreck und Müll am Strand, das liegt sicher an den großen Pötten die draußen auf dem Meer vorbei fahren und der Fischerei, wo öfter mal was über Bord geht was dann angeschwemmt wird.

Hanstholm

Wenn man von Süden nach Hanstholm kommt, passiert man zuerst auf der dem Meer abgewandten Seite die Hanstholm Batterie. Hanstholm BatterieDas war eine Geschützstellung mit vier 17 cm Kanonen, die den Schiffsverkehr kontrollieren sollten. Zur Stellung gehörten dann auch viele Nebenbauten wie Kommandobunker, Mannschaftsquartier, Munitionsbunker, Stellungen für mobile Kanonen usw. Die Hanstholm Batterie gehört zum Museums Center Hanstholm und ist als offenes Freilichtmuseum zugänglich. Man kann in die Bunker reinklettern, durch die hinteren Räume wieder zum Hinterausgang raus und solche Sachen. Schnappschüsse im BunkerAuf jeden Fall sollte man eine Taschenlampe, besser so einen Handscheinwerfer dabei haben, es ist stockdunkel in manchen Räumen und da bekommt man auch mit Lampe schon ein eigenartiges Beklemmungsgefühl. Auch hier sind alle inneren Aufgänge nach oben und sonstige Durchgänge, bis auf wenige offene, vermauert und verschlossen. Ich hab hier eine Collage mit Schnappschüssen aus dem Bunker zusammengestellt, ich glaube mehr muss man dazu nicht sagen.

Das Museum Center Hanstholm ist ein rekonstruierter Geschützbunker, auf dem im 2.Weltkrieg eine 38 cm Kanone montiert war. Es gab hier wohl insgesamt 3 solche Stellungen, Mannschaftsraumwenn ich das richtig in Erinnerung habe, eine ist rekonstruiert, eine unrestaurierte und eine ist verfüllt worden. Das Gleiche gab es gegenüber in Norwegen, in Kristiansand, um den Schiffsverkehr ins Kattegat zu kontrollieren. Die Lage an der kürzesten Verbindung zwischen Dänemark und Norwegen, etwa 120 km, war von strategischer Bedeutung. Die Kanonen hatten eine Reichweite von 55 km. Der restliche Meeresraum von etwa 10 km war mehrfach vermint und so konnte man jegliches Eindringen fremder Schiffe verhindern. In Kristiansand steht sogar noch ein kompletter Aufbau mit Kanone auf dem Bunker, den man besichtigen kann. Im Jahr 2005 hat man ein baugleiches Kanonenrohr, wie das was früher hier montiert war, aus Kopenhagen geholt und aufgestellt. Das Rohr lag dort auf Lager bei einem Museum und wurde nicht genutzt. Was man nicht alles so findet.

Geschützrondell

Wenn ich jetzt für die Olsenbanden-Fans sage: Bunker in dem Egon nach dem Generalsschatz sucht, ringförmiger Gang, Granate fährt an Seilbahn, GranatenbahnFeldbahn fährt in den Bunker, Bunker am Strand, dann müsste es klingeln oder? Zu den Bunkern am Strand kommmen wir jedoch später. Für den restaurierten Bunker samt einem neuen Dokumentationszentrum (errichtet 2005) zahlt man Eintritt. Ausstellung zur Geschichte, Fundstücke, Gerätschaften, Videofilme, Dokumentation des Bunkerbaus und des Lebens der Soldaten. Im Bunker selbst sind die Räume restauriert und in den damaligen Zustand versetzt, es gibt Mannschaftsräume mit Betten usw., Dusche und Klo, Maschinenraum zur Energieversorgung, Granatenanlieferung mit Laufkatze. Im eigentlichen Geschützrondell stehen heute Picknickbänke zum Ausruhen.

FeldbahnDas Geschützrondell von oben und die unrestaurierte Stellung im weiteren Gelände kann man frei besuchen ohne Eintritt. Die Feldbahn kostet extra wenn man damit fahren möchte. Doch das sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Bahn fährt eine Runde übers Gelände durch den Munitionsbunker, zum 2. Geschütz und wieder zurück - einmal wie Egon durch den Bunker rumpeln.

Geschütz Nr. 2Das zweite Geschütz ist unrestauriert, wie es die Natur im Laufe der Zeit sich zurückholt. Eine Taschenlampe ist auch hier zwingend notwendig, sonst traut man sich in die stockdunklen Räume nicht rein. Ich bin nicht feige aber in so einen finsteren Raum, noch dazu in einem alten Bunker geht man nicht rein, auch wenn man sich sagt, da ist nichts drin. Ich bin dann verbotenerweise über die Schienen der Feldbahn zum Geschützrondell gelangt, da sieht man immer noch einen Lichtschein zur Orientierung. Das ist auch der Bunker und die Stelle wo Egon gestanden hat im Film.

MunitionsbunkerDen Munitionsbunker kann man auch besichtigen, der ist sogar beleuchtet. Tief in der Erde sind die Lagerräume für die Granaten früher, ein Aufzug brachte sie zur Feldbahn nach oben.

Hanstholm selber hat kein richtiges Zentrum, jedenfalls haben wir keins gefunden. Es gibt da das Einkaufszentrum und ansonsten ist viel normale Wohngegend dort. Man kann noch den Leuchtturm besuchen, er soll eine schöne Aussicht über die Gegend bieten. Großer Fischerei- und Fährhafen, u.a. Fähre nach Norwegen. Hanstholm musste ja nach dem Abzug der Deutschen nach dem Krieg wieder völlig neu aufgebaut werden, es gibt kaum alte Bausubstanz. Es war im Krieg zur größten Festung Skandinaviens ausgebaut worden mit etwa 500 Bunkern und bis zu 20 000 Mann Besatzung zu Höchstzeiten. Die Bewohner wurden in den letzten Kriegsjahren komplett umgesiedelt.

Vigsø

Vigsø ist der Ort wo Egons Bunker am Strand steht. Der Ort liegt etwa 10 km östlich von Hanstholm, Vigsø Strandauch ein typischer Ferienort mit jeder Menge Ferienhäusern. Dort am Strand stehen schätzungsweise 20 solche Bunker oder Teile davon am Strand. Auch hier fragt man sich wie krank oder paranoid muss man sein um sich so einzubetonieren. Es gibt nur die eine Straße zum Strand kann man es gar nicht verfehlen.Egons Bunker im WasserMan ist echt erschlagen bei dem Anblick. Ich hatte die richtige Beschreibung des Egon-Bunkers nicht dabei, deshalb hab ich wild rumfotografiert und auch den richtigen mit erwischt. Der ist heute zur Hälfte im Wasser versunken und der Eingang ist nicht mehr zu sehen. Heute werden die Bunker als Schattenspender benutzt oder es wird sich darauf gesonnt. Man kann es ja nicht mehr ändern das sie da sind, aber dann lieber so eine Nutzung als eine andere. Es wurde wohl versucht die Bunker zu beseitigen aber das bringt nichts - ist zu aufwändig und man braucht zu viel Sprengstoff. Da hat man es eben hingenommen und die Dinger stehen lassen, wie auch an vielen anderen Orten, z.B. der französischen Atlantikküste.

Strandpanorama Vigsø

Mads Madsens SchrottplatzAuf dem Rückweg nach Hanstholm kann man ja noch den Olsenbanden-Drehort von Mads Madsens Schrottplatz in Vigsø besuchen oder in Hanstholm/Hamborg die Straße zum Strand (die Schlucht) aufsuchen. Weiterhin gibts da noch die Hauptstraße von Hanstholm, das Hotel, den Leuchttum, Tankstelle usw. als Drehort zu besichtigen. Genaueres dazu auch unter u.g. Links.

Wer noch mehr Informationen zur Olsenbande sucht wird bestimmt bei diesen Links fündig, so wie auch ich viele Infos zu Drehorten dort bekommen habe. Vielen Dank dafür.

Olsenbandenfanclub Olsenbande-Hompage

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