Insel Møn und Seeland
Wir starteten unsere Reise am 25. Juni und fuhren mit unserem Auto nach Rostock, wo wir die Fähre nach Dänemark nahmen. Das Kombiticket von Scandlines macht es möglich auch die Fähre von Helsingör nach Helsingborg in Schweden zu benutzen. Nach 2 Stunden erreichten wir Gedser auf der Insel Falster. Wir fuhren gleich weiter zur Insel Møn und suchten uns ein Nachtqartier. Dort übernachteten wir auf dem Campingplatz Møn`s Klint und erwachten am nächsten Tag bei kaltem regnerischem Wetter. Davon ließen wir uns die Laune nicht verderben und besichtigten Møn`s Klint, die Kreidefelsen der Insel. Es gibt einige Wandermöglichkeiten am Felsen, z.B. oben auf Wanderwegen entlang der Klippen oder ein Abstieg zum Meer, welcher sehr reizvoll ist. Von unten kann man die Felsen sehr gut sehen, allerdings ist der Aufstieg etwas beschwerlich - aber es lohnt sich. Wieder oben angekommen gings weiter zur Besichtigung der 35 km langen und 7 km breiten Insel Møn.Wir besuchten das Schloss Liselund.Die Kirchen Emelunde und Keldby mit ihren wunderschönen Kalkmalereien aus dem 14. Jahrhundert und unternahmen einen kleinen Stadtbummel in Stege dem Hauptort der Insel. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung (Ende 15. Jh.) ist nur das Stadttor Mölleporten und die angrenzenden Verteidigungswälle erhalten geblieben.
Nach einer unruhigen, mit viel Wind und Regen in unserem Zelt durchwachten Nacht ging es am Morgen des 27.6. weiter nach Roskilde. Roskilde liegt auf der Insel Seeland und befindet sich ca. 30 km westlich von Kopenhagen. Alljährlich findet hier ein bekanntes Musikfestival statt. In diesem Jahr wurde es von einem Unglück überschattet. Durch auftretende Panik wurden einige Menschen zu Tote getreten. Wir bauten unser Zelt auf dem Roskilde Campingplatz auf und verbrachten den Rest des Tages dort. Der kommende Tag bescherte uns ein paar Sonnenstrahlen durch die doch sehr dichte Wolkendecke. Wir machten uns auf die Stadt zu besichtigen. Zuerst besuchten wir die Wikingerschiffshalle am Hafen. Es sind fünf verschiedene Schiffstypen aus der Wikingerzeit dort ausgestellt. Sie wurden 1962 im Roskildfjord entdeckt, geborgen und restauriert. Die Schiffe wurden damals versenkt und sollten gegen Ende der Wikingerzeit (um das Jahr 1000) die Zufahrt vor feindlichen Booten schützen. Das längste Schiff in der Ausstellung misst ca. 30 m in der Länge und 4,50 m in der Breite. Im Freien vor der Halle werden Wikingerschiffe nachgebaut, mit Material und Werkzeug wie zu damaliger Zeit. Danach besichtigten wir die Domkirche, eines der bedeutesten Sakralgebäude Dänemarks. Hier wurden insgesamt 38 Könige bestattet. Am Nachmittag unternahmen wir einen kurzen Bummel durch die Stadt und fuhren anschließend ins Lejre Versuchszentrum ca. 15 km südwestlich von Roskilde entfernt. Hier wird die Eisenzeit lebendig. Menschen von heute leben vorübergehend wie vor 3.000 - 4.000 Jahren, sie stellen Speerspitzen aus Feuerstein her, kochen, töpfern und leben wie einst. Sie bestellen Felder und fahren mit dem Einboot über den See. Es finden Ausstellungen, wechselnde Workshops und Diavorträge zu verschiedenen Themen statt.
Mit der Bahn fuhren wir am nächsten Tag von Roskilde nach Kopenhagen. Wir hatten in Roskilde die Kopenhagen Card gekauft, die gibt es für verschieden lange Gültigkeit und man kann die Nahverkehrszüge und Bus benutzen, sowie bekommt verschiedentlich Eintrittspreisermäßigung. In Kopenhagen angekommen besichtigten wir zuerst das National Museum. Hier werden die wichtigsten und wertvollsten Funde Dänemarks aus Vorgeschichte, Wikingerzeit und Mittelalter vorgestellt. Danach unternahmen wir eine Bootsrundfahrt durch die Kanäle und den Hafen von Kopenhagen - vorbei an wunderschönen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Stadtbesichtigung: Wir stiegen auf die Turmspitze der Erlöserkirche, welche über 400 Stufen und das letzte Stück über eine Wendeltreppe außen am Turm entlang führt, hinauf. Schauten uns im Nyhavn (Neuer Hafen) um, mit seinen wunderschönen bunten Fassaden beidseits des Kanals und verpassten auch nicht den obligatorischen Besuch bei der kleinen Meerjungfrau. Die auf einem Stein im Wasser sitzende, berühmte Bronzefigur wird ständig von Menschen umringt.Sie wurde zum Wahrzeichen der Stadt. Am Nachmittag bummelten wir über den Storget (die Einkaufsmeile) und schauten uns im Magasin du Nord (Kaufhaus) um. Wir ließen den Tag in Kopenhagen mit einem Besuch des Tivoli (Vergnügungspark) ausklingen und fuhren zurück nach Roskilde auf den Zeltplatz.
Am Morgen des 30.6. wurden wir vom Regen geweckt, er sollte auch den ganzen Tag anhalten. Wir fuhren erneut mit dem Zug in die dänische Hauptstadt und setzten unseren Stadtbesuch fort. Als erstes nutzen wir wegen des schlechten Wetters das Angebot Schloss Rosenborg zu besichtigen. 1607 ließ König Christian IV. dieses als Lustschloss erbauen. Die Schlossräume sowie die Schatzkammer im Schlosskeller sahen wir uns an. Seit 1833 befindet sich im Schloss das königliche Familienmuseum. Täglich findet hier die Wachablösung der Soldaten statt. An diesem Tag gab es außerdem eine Militärzeremonie mit Anwesenheit der Königin, so dass wir auch einen Blick auf das Königspaar erhaschen konnten. Weiter gings zur Trinitatiskirche, an die ein gewaltiger Rundturm angebaut ist, welcher 36 m in der Höhe und 15 m im Durchmesser misst. In ihm befindet sich eine Sternwarte. Im Turm windet sich eine „Straße“ nach oben, auf der einst der russische Zar mit der Pferdekutsche nach oben gefahren sein soll. Die Kirche ließ König Christian IV. von 1637 - 1656 errichten. Sie ist wohl die ungewöhnlichste in Europa. Nach einem kleinem Imbiss schauten wir uns das Schloss Christiansborg und die dazugehörigen Ruinen unter dem Schloss an. Schloss Christiansborg ist das größte der Königsschlösser in der Stadt, es liegt inmitten des Zentrums, der Insel Slotsholmen und ist heute noch Sitz des Parlamentes Dänemarks. Markant sind die drei Kronen am Turm welche die vergangene Macht der drei Königshäuser (Schweden, Norwegen und Dänemark) darstellen. Ebenfalls interessant ist ein Besuch der Staatsempfangsräume im Parlamentsgebäude. Dort sind die Wandteppiche bemerkenswert, die anlässlich des 60. Geburtstages der Königin restauriert wurden. Nach der Besichtigung besuchten wir das Wachsfiguren Kabinett, schlenderten noch einmal über den Vergnügungspark, fuhren müde und geschafft zurück zum Zeltplatz nach Roskilde.
Zurück vom Abstecher nach Schweden besuchten wir in Kopenhagen nochmals die kleine Meerjungfrau nach unserem verregneten ersten Besuch. Auf den Spuren der legendären Olsenbande durchkreutzten wir anschließend Kopenhagen. Wir suchten einige Plätze auf, die in den Filmen vorkommen auf. Wie z.B. das alte Polizeigebäude, Brücken, Gebäude und natürlich das Gefängnis in dem Egon Olsen immer einsitzen musste wenn wieder einmal ein Plan daneben ging. Es befindet sich im Vorort Albertslund. Die Schnellstraße führt dran vorbei. Man muss in eine Seitenstraße abbiegen damit man die Zufahrt findet. Aber Achtung es ist ein echtes Hochsicherheitsgefängnis. Bei unserem Besuch stellten wir uns für ein Foto einfach vors Tor - ist mittlerweile evt. nicht mehr so einfach möglich. Zum Schichtwechsel herauskommende Vollzugsangestellte grinsten uns an - wieder so ein paar Olsenbande-Touristen - aber unternahmen nichts weiter.
Von Roskilde aus fuhren wir am Samstag weiter nach Hillerod 30 km nördlich von Kopenhagen. In Hillerod befindet sich das beeindruckende Wasserschloss Frederiksborg. Dieses war ein weiteres Lustschloss von Christian IV. welches nach einem Großbrand von 1859 originalgetreu wideraufgebaut wurde. Im Schloss befindet sich das Nationalhistorische Museum sowie die Krönungskirche, in welcher alle Monarchen während der Zeit von 1671 - 1840 gekrönt wurden. Wir genossen nach der Besichtigung in den Gärten des Schlosses die ersten Sonnenstrahlen des Tages machten einen kleinen Bummel durch die Stadt. Anschließend fuhren wir auf eine kurze Stippvisite nach Helsingör, wo das Schloss Kronborg steht, in dem Shakespeare seinen Hamlet spielen ließ. Anschließend ging es wieder zurück zum Zeltplatz.