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Insel Fünen und Jütland

Großer-Belt-BrückeUnser nächsten Ziel hieß Körsor. Korsör liegt im Westen Seelands, von hieraus gelangt man über die Brücke am großen Belt (ebenfalls Maut 65 DM, keine Fähre mehr) auf die Insel Fünen. Wir übernachteten auf einem Campingplatz mit Blick auf die Brücke.

Wikingerfestung TrelleborgAm nächsten Tag schauten wir uns ein wenig in der Stadt um. Danach besuchten wir Trelleborg, eine Wikingerfestung aus der Jahrtausendwende (981 - 1020). Von der alten Wehranlage ist nicht mehr viel zu sehen außer einem kreisförmigem Wall mit einem Durchmesser von ca. 140 m. Darin standen 16 Langhäuser, eines davon wurde rekonstruiert, ansonsten sind sie durch Beton angedeutet. Es sollen hier bis zu 3.000 Menschen gelebt haben. Nach der Besichtigung fuhren wir über den großen Belt nach Ladby um uns das Ladby Schiff anzuschauen. Unter einem Hügel wurde das Schiffsgrab 1935 entdeckt. Ladby-SchiffEin Wikingerhäuptling wurde mitsamt des Schiffes, elf Pferden, fünf Hunden, Kleidern, Schmuck und Waffen hier ca. 950 n. Chr. bestattet. Langhaus in der Wikingerfestung TrelleborgZu sehen sind die Abdrücke des Schiffes im Boden, Nägel, Wantringe und der Anker sowie die Knochenreste der Tiere. Der Häuptling selbst wurde wahrscheinlich noch während der Wikingerzeit geraubt. Auf dem Weg zum Zeltplatz sahen wir noch ein altes Ganggrab bei Martofte an. Es soll etwa 3000 v. Chr. errichtet worden sein. Von außen ein großer Hügel innen sehr dunkel, Taschenlampe mitnehmen!

Odense mit Andersen DenkmalFreitagvormittag fuhren wir in die Hauptstadt Fünens, nach Odense. Das ist die Geburtsstadt des Märchendichters Hans Christian Andersen. In seinem Geburtshaus sind viele Bilder, Scherenschnitte und Dokumente ausgestellt welche die Entwicklung vom Schustersohn zum Schriftsteller dokumentieren. In der Bibliothek nebenan kann man die bekannten Märchenbücher in verschiedenen Sprachen anschauen und im Shop auch kaufen. Das Museum ist insgesamt sehenswert, aber mehr für Erwachsene geeignet (viel zu lesen). H.C. Andersen Haus in OdenseFür Kinder werden im Sommer die Märchen im Garten aufgeführt. Danach unternahmen wir einen Bummel durch die denkmalgeschützte Altstadt. Auf dem Rückweg zum Zeltplatz schauten wir uns noch ein bisschen in Kerteminde um. Am Abend ließ sich dann die Sonne noch blicken, mit Strandspaziergang und Pizzaessen ging dieser Tag zu Ende.

Am darauffolgenden Tag besuchten wir das Wasserschloss Egeskov, erbaut von 1534- 36. Es ist die größte Attraktion, laut Prospekten, auf Fünen. Schloss EgeskovEs wird aber auch allerhand geboten. Zum Ersten das Schloss, es ist auf einem Eichenfundament im See errichtet worden, für das wahrscheinlich ein ganzer Wald abgeholzt wurde (Egeskov bedeutet Eichenwald). Eine ganze Anzahl eingerichteter Räume stehen zur Besichtigung. Weiterhin lohnt ein Bummel duch die weitläufigen Parks und Gärten. Auf dem Gelände gibt es außerdem eine Oldtimersammlung (Autos, Motorräder), ein Feurwehrmuseum, ein Bauernmuseum, Abenteuerspielplätze und Aussicht Trebjergvier verschiedene Labyrinthe. Am Nachmittag fuhren wir auf schmalen Straßen durch Svannige Bakker, die Hügellandschaft im Süden der Insel. Auf dessen höchste Erhebung, den Trebjerg mit 128m, führte ein Wanderweg. Bei Sonnenschein hatte man einen tollen Blick auf das umliegende Land und auf vorgelagerte Inseln. Rückweg und am Hafen von Kerteminde den Abend in einem Fischrestaurant ausklingen lassen.

Mühle in FünenDer Sonntag war total verregnet. Wir durchkreuzten die Insel von West nach Ost und Süd nach Nord, hielten hier und da mal an aber bei ständigem Regen hat man eben zu nichts Lust. Im kleinen Ort Viby in der Nähe des Zeltplatzes besichtigten wir eine Windmühle (vom Typ Holländermühle), die von ehrenamtlichen Kräften restauriert wurde und nun manchmal in Betrieb genommen wird. Der Abend bescherte uns dann doch noch ein paar Sonnenstrahlen.

Gasse irgendwo auf FünenBevor wir Fünen nach Jütland verließen, hielten wir bei Brenderup an der Verkaufsausstellung der Flensted Mobiles. Diese Unruhen gibt es in vielen Formen und Motiven - da fällt eine Auswahl schwer, sie werden in alle Welt exportiert. Die Verkaufsaustellung ist eigentlich geschlossen weil keiner mehr hinfindet wenn man nicht den Reiseführer genau liest. Aber da wir schon mal vor der Türe standen hat man uns auch reingelassen, weil in der alten Schule auch das Lager und Versand arbeitet. Die Mobiles bekommt man aber auch in vielen Souvenierläden (u.a. beim H. C. Andersen Haus in Odense).

Runenstein BlauzahnsDann in Jütland waren wir nochmal auf den Spuren der Wikinger unterwegs. Wir sahen in Jelling den Runenstein König Gorms (950 gest.), auf dem erstmals der Name „Danemark“ auftaucht. Daneben steht ein größerer Stein seines Sohnes Harald Blauzahn, der hier seine Bekehrung zum Christentum bekannte und somit eine Zeitenwende einläutete. Die Steine und die weiße Dorfkirche aus der Wikingerzeit befinden sich zwischen zwei 11 m hohen Grabhügeln, Schiffsetzungwelche die größten Dänemarks sind. Weiterhin kamen wir an den Runensteinen vor den Kirchen Baekke und Laeborg vorbei und bestaunten eine Schiffssetzung. Diese befindet sich nördlich von Baekke. Zwischen zwei Grabhügeln ist aus Steinen der Umriss eines Langschiffes nachempfunden, dessen Bedeutung aber unklar ist. Schließlich kamen wir nach Ribe und nahmen auf einem Zeltplatz eine Hütte für die Nacht, vom Zelt hatten wir jetzt genug.

An diesem letzten Tag in Dänemark besuchten wir zuerst das Museum Ribes Wikinger. Es zeigt zum einem das Leben in Ribe zur Wikingerzeit (um 800) als hier ein Marktplatz zu finden war, Kathedrale Ribeauf dem reger Handel betrieben wurde. Zum zweiten zeigt das Museum das Leben im Mittelalter (um 1500). Beides ist mit Tausenden von Fundstücken dokumentiert. Die Stadt Ribe selber lohnt auch zu besichtigen. Durch die alten Gassen weht ein Hauch 1300-jähriger Geschichte. Viele alte Fachwerkhäuser ein Hafen und der Dom (12./13.Jh.) bescheren der Stadt den Namen „schönste und älteste Stadt Dänemarks“. Wir brachen an dieser Stelle den Aufenthalt in Dänemark ab, weil das Wetter keine Beserung versprach. Stattdessen besuchten wir in Hannover noch die EXPO und verbrachten einen Tag in Berlin bevor wir nach Hause fuhren. Dänemark und besonders die nordischen Länder machen dem Spruch alle Ehre — wer einmal da war kommt auch wieder.

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