Heidepark Resort Soltau
Dem sympathischen Freizeitpark in der Lüneburger Heide statteten wir im April 2015 einen zweitägigen Besuch ab. Für Kinder ist die richtige Größe 1,40 m und darüber. Dann dürfen Kinder ab 10 Jahre fast alles fahren (wenige Sachen sind ab 12 Jahre und 1,40 m). Die Anfahrt zum Park ist gut geregelt, es gibt getrennte Fahrspuren für die Anreise aus östlicher und westlicher Richtung. Die an der Parkplatzeinfahrt sofort kassierte Gebühr von 6 Euro ist etwas happig. Es gibt aber keine andere Möglichkeit zu parken, es sei denn man nimmt einen längeren Fußweg in Kauf oder hat ein Fahrrad dabei. Für Freizeitparks gilt ja die Regel: Je schlechter das Wetter, desto besser für den Besuch. Also man merkt auch hier deutlich, an Tagen mit trüben Wetter ist weniger los. Dann kann es aber passieren, dass manche Attraktion geschlossen ist, weil es evt. zu nass ist oder es wohl Mindesttemperaturen gibt für die Fahrgeschäfte. Wir nutzten ein 2-Tage-Ticket aus der Frühbucheraktion, damit ist der Tagespreis dann schon vertretbar. Es gibt auch 3-Tage oder Jahrestickets. Man sollte generell auf solche Aktionen achten oder Gutscheine nutzen, die es auf manchen Produkten aufgedruckt gibt.
Die Kosten im Park kann man gering halten, wenn man sich etwas Verpflegung mitbringt. Die Imbisspreise fanden wir aber nicht unangemessen hoch. Im Souvenirshop gibt es teilweise auch reduzierte Artikel, so dass für jedes Taschengeld etwas dabei ist. Einzig die Fotos, die bei vielen Attraktionen geschossen werden sind mit 10,- € p. Stk. sehr teuer. Das kann man nur mit einem Fotopass reduzieren (25,- € f. 4 Stk.). Man muss ja aber keine kaufen. Es gibt einige wenige Münzautomaten im Gelände und diese Glücksspielbuden, wo man gegen Gebühr Büchsenwerfen, Ringe auf Flaschen oder Bälle in Tonnen werfen kann - Hütchenspiel für Kinder würde ich das mal bezeichnen. Verlockende, attraktive Preise warten, aber auch das Personal drückt ab und an ein Auge zu, wie beobachtet. Es gibt einen kostenpflichtigen Expressbutler, der die Wartezeit verringern soll. 
Bei den preisgünstigsten Varianten verringert sich die Wartezeit allerdings nicht und man darf nur jede Attraktion nur einmal fahren. Dafür muss man nicht in der Schlange stehen, sondern kann unterdessen was anderes machen. Die teuersten Varianten kosten bis zum 3-fachen des Parkeintrittes und nur dann ist unlimitiertes Fahren der Attraktionen, bei auf 10% reduzierter Wartezeit möglich. Dabei ist zu beachten, dass man sich immer nur für eine Attraktion virtuell „anstellen“ kann. Die gleichzeitige Nutzung des Expressbutlers an mehreren Fahrgeschäften geht nicht. Da finde ich ja das Fast-Pass Prinzip des Disneyland richtig toll dagegen, das ist wenigstens kostenlos und funktioniert im Grunde ähnlich. Top-Attraktionen kann man auch versuchen kurz vor Schließung des Parkes zu machen, da ist meist weniger los.
Hat man in machen anderen Freizeitparks jeweils nur eine Art Achterbahn/Rollercoaster, findet man im Heidepark die verschiedenen Arten auf einem Fleck, also bspw. die Holzachterbahn, Loopingbahn, Katapultachterbahn, Wingcoaster, Hängecoaster usw. Eine kurze Übersicht der Fahrgeschäfte:
Krake - spektakulär ist der Sturz in den Krakenschlund, ansonsten ist diese Bahn nicht weiter aufregend und recht kurze Fahrt, lange Wartezeit
Desert Race - Achterbahn mit Katapultstart, von 0 auf 100 in 2,6 Sekunden, der Rest ist Standard
Flug der Dämonen - auf diesem Wingcoaster sitzt man jeweils zu zweit rechts und links der Schiene und fliegt regelrecht über die Bahn, mal kopfüber, die Füße immer frei baumelnd, sehr geile, ruhige und angenehme Fahrt, sieht von außen betrachtet schlimmer aus, beim zweiten Mal lässt es sich besser genießen, relativ lange Fahrzeit aber auch lange Wartezeit
Mountain Rafting - Wildwasser Floßfahrt durch Schluchten und an Wasserfällen vorbei, das Nasswerden hält sich in Grenzen
Limit - ist ein so genannter Hängecoster mit der Schiene oben und man hängt unten dran, absolut tolle Fahrt mit Außenloopings und Spiralen, angenehm lange Fahrzeit, lange Wartezeit, ist nicht immer in Betrieb
Grottenblitz - Zugfahrt durch das Bergwerk à la Big Thunder Mountain aber nicht so spektakulär, macht aber trotzdem Spaß
Big Loop und Schweizer Bobbahn sind die Oldtimer der Attraktionen. Big Loop ist eine klassische Looping Achterbahn mit anschließenden Spiralen, trotz des Alters immer noch spektakulär. Die Schweizer Bobbahn ist ähnlich wie eine richtige Bobbahn, der Zug rollt ohne Schiene frei in der Rinne, gemütliche aber durchaus schöne Fahrt, kannte ich bisher noch nicht
Colossos die Holzachterbahn ist der absolute Hammer. Von dem 60 m hohen Holzgerüst schießt man mit über 100 km/h hinunter über die Hills und durch die Kurven. Man hebt im Sitz öfter ab und wird ordentlich durchgeschüttelt. Es rattert und wackelt ganz gewaltig. Relativ lange Fahrzeit die sich lohnt, aber auch lange Wartezeit. Fahreindrücke von Colossos, Big Loop und Schweizer Bobbahn im Video.
Im Maya-Tal sind etliche Fahrgeschäfte die sich nur drehen oder überschlagen, da können die Kinder gerne alleine fahren ;-)
Topilaula-Schlacht - Piratenboote fahren durchs Wasser, mit Handkurbel betriebenen Wasserspritzen haben die Kids einen Riesenspaß und die betroffenen Zuschauer am Rand ebenso, besonders bei heißem Wetter
Panoramaturm - tolle Aussicht aus der drehenden Kanzel, meist keine Wartezeit
Wild Wild West - Westernstadt mit Attraktionen für die kleineren Kinder
Monorail - Fahrt über Gelände mit der Einschienenbahn, zum runterkommen und genießen
Kartbahn - Elektrokarts gegen Gebühr, dann doch lieber richtige Kartbahn
Madagaskar Live - die 2015-er Show im Zirkuszelt mit den bekannten Figuren aus dem Film Madagaskar 3
Insgesamt empfehlenswerter Park, an zwei Tagen hat man genug Zeit alles zu erkunden. Es wird hier auch jede Attraktion thematisch eingeordnet. Der thematische Bezug ist aber im Vergleich zu Disneyland nicht so perfekt und wirkt mitunter „übergestülpt“. Wege und Grünflächen sind sauber, die Fahrgeschäfte sind alle gut gepflegt und machen einen guten Eindruck. Einen Überblick bekommt man in unserem Video.
