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Schottland Lowlands

Tag 1: Samstag 31.5.97, 537km, sonnig

Endlich Urlaubsbeginn. Wir hatten uns diesmal viel vorgenommen. Mit der Fähre gings von Hamburg nach Newcastle. Nach Rundreise in Schottland fuhren wir nach Süden. Durch England nach Wales und dort umsehen. Dann noch in die Nähe Londons und über den Ärmelkanal durch Frankreich, Belgien, Niederlande zurück. Aber erstmal gehts los. Nach kurzem Frühstück brachen wir gegen 8.00 Uhr in Richtung Hamburg auf. Das Auto war vollgepackt mit Zelt, Luftmatratze, Schlafsäcken, Kocher, Geschirr, Tisch, Stühlen, Klamotten und jeder Menge Dosennahrung und Getränken. Nach problemloser Fahrt erreichten wir um 13:30 Uhr den Fähranleger in Hamburg. Hamburg, Hafen Das Einschiffen der Fahrzeuge begann erst 15:00 Uhr und so bummelten wir noch ein wenig durch die Hafengegend. Als das Beladen der Autos losging, waren wir unter den ersten die aufs Schiff fuhren. Danach suchten wir unsere Kabine, sie war noch zwei Decks unter den Fahrzeugen und so groß das gerade ein Doppelstockbett und ein Waschbecken Platz hatte. Jetzt warteten wir auf dem Oberdeck aufs Ablegen um 17.00 Uhr. Wir sahen Hamburg verschwinden und passierten die Vororte entlang der Elbe. Das Schiff war jedenfalls schnell erkundet und so langweilten wir uns später. Gut das wir uns gleich aus dem Auto neben ein paar Sachen auch was zu trinken mitgenommen haben, denn jetzt ist das Autodeck geschlossen. So ist man nun auf das Angebot des Schiffes angewiesen. Das war nicht gerade reichhaltig und auch teuer. Gegen 19.00 Uhr sind wir in der Kabine eingeschlafen, so gut das neben dem Dröhnen des Motors eben ging. Eike konnte dadurch nicht gut schlafen, ich dafür um so besser.

Hinweis: Die Fährlinie Hamburg-Newcastle gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr. Seit dieser 24-stündigen Fährüberfahrt versuchen wir die nötigen Fährüberfahrten möglichst kurz zu halten - das hat glaube ich geschädigt...

Tag 2: Sonntag 1.6.97, 213km, sonnig, Zeltpl. £ 9

Um 10:30 Uhr erst aus der Koje gekommen, geduscht und Kaffee trinken gegangen. Wir warteten auf Mittag, haben was gegessen (eher war nichts zu bekommen) und wieder gewartet. Die ganze Fahrt über war sehr ruhige See. Die Sonne schien. Das einzige was den Aufenthalt auf Deck ungemütlich machte war der starke Wind. Zum ersten Mal war um 15:30 Uhr Land in Sicht. Wir erreichten Newcastle und legten um 16:30 Uhr (noch dt. Zeit) an. Da wir ja zuerst aufs Schiff gefahren sind, waren wir auch unter den ersten die das Schiff verlassen konnten. So hatten wir um 16:45 Uhr schon die Paßkontrolle hinter uns und befanden uns auf englischem Boden. Und England empfing uns mit Sonnenschein. Wir fuhren zuerst auf einer großen Fernstraße, die vierspurig ausgebaut war. So konnte man sich an das Linksfahren gewöhnen ohne in Gefahr zu geraten auf die andere Straßenseite zuzusteuern. SchafeWeiter im Norden fuhren wir dann auf normalen Landstraßen. Es ist erstmal ungewöhnlich so zu fahren, aber nicht so schlimm wie gedacht. Nach etwa 80 km erreichten wir die schottische Grenze. Wir machten, wie fast alle anderen deutschen Reisenden, Halt und hatten einen tollen Blick über die schottische Tiefebene. Nach einigen Kilometern folgten die ersten Vororte von Edinburgh und der erste Zeltplatz den wir ansteuerten hatte geschlossen. So fuhren wir durch die ganze Stadt und fanden auch nach einigen Fragereien einen anderen Platz. Dieser hatte auch geschlossen. Zurück durch die City. Es war Sonntag und zum Glück kein großer Verkehr auf der Straße. Wir fanden nun ohne weiteres einen Campingplatz am Stadtrand und konnten endlich das erste Mal unser Zelt aufstellen. Der Mortenhall Caravan Park machte einen guten Eindruck, herrliche Rasenflächen für die Zelte und auch sonst alles was man brauchte. Es war inzwischen schon nach 21:00 Uhr, wir aßen etwas, machten einen Rundgang über den Campingplatz und gingen ins Bett.

Tag 3: Montag 2.6.97, 20km, bewölkt, teilweise Sonne, um 10°C

Wir standen um 8:00 Uhr auf. Der Tag sah nicht sehr vielversprechend aus. Es war bewölkt, nebelig und kühl. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Auto in die City. Heute war schon wesentlich mehr Verkehr unterwegs. Trotzdem kamen wir ganz gut durch und fanden ein Parkhaus am Castle Hill. Castle HillDas Castle wollten wir auch zuerst besichtigen. Im Eintrittspreis war eine Audio-Tour inbegriffen und wir bekamen einen CD-Player und Kopfhörer ausgehändigt. Damit wurde einem der Reihe nach alles erläutert. Zwischendurch konnte man sich, wenn man wollte, spezielle Sachen ausführlicher erklären lassen. In dem mit wuchtigen grauen Steinmauern umgebenen Gelände befindet sich ein Militärmuseum, im Crowns Room liegen die schottischen Kronjuwelen und man kann die „Mons Meg”, eine 100 Tonnen schwere Kanone die eine Reichweite von 3 km hatte, bestaunen. Die Anlage ist auch heute noch Militärstützpunkt und täglich 13:00 Uhr wird ein Salutschuß über die Stadt abgegeben. Am heutigen Tage war anscheinend hoher Besuch auf der Burg und so wurde schon um 12:00 Uhr Salut geschossen. SalutAber nicht nur einmal sondern bestimmt 15 mal. Es war ein ohrenbetäubender Krach. Besser als alle Museen war aber der tolle Rundblick über Edinburgh nach allen Seiten, da die Burg hoch über der Stadt auf einem Vulkanfelsen thront. Wir kehrten dann dem Castle den Rücken und gingen die Esplanade vor der Burg hinunter in Richtung Royal Mile. Die Royal Mile ist die Hauptgeschäftsstraße Edinburghs. Entlang ihrer historischen Fassaden kann man bis zum Palace of Holyroodhouse, der offiziellen Residenz der Königin in Schottland, schlendern. Doch zuerst machten wir Halt am Scotch Whiskey Hertage Center. Dort wird die Entwicklung des schottischen Lebenselixiers erzählt. Mit einem Elektrowagen unternimmt man eine Reise durch die Geschichte, die in farbigen Bildern mit vielen Wachsfiguren dargestellt wird. Im Gebäude schräg gegnüber befand sich eine Camera Obscura. Wir stiegen in den Turm hinauf. Durch ein Loch in der Kuppel und mit Hilfe eines Umlenkspiegels wird in einem dunklen Raum die Außenwelt auf einer weißen Tischplatte abgebildet. Außerdem hatte man vom Dach des Hauses Ausblick auf die Stadt. Fürs erste hatten wir genug von Besichtigungen. Wir bummelten die Royal Mile hinunter. Auch am Holyrood Palast gingen wir nach einem Blick von außen vorbei. Stattdessen bestiegen wir den Calton Hill.Royal Mile Von da oben hatte man Ausblick auf die Neustadt von Edinburgh und den Firth of Forth. Außerdem steht auf dem Hügel ein nicht vollendetes National Monument in Form eines griechischen Tempels und ein Lord Nelson Denkmal. Nach den Strapazen der Stadtbesichtigung entspannten wir uns dort bei der Edinburgh Experience, einer 3-D Dia Show über die Geschichte der Stadt. Nach dem Abstieg vom Calton Hill liefen wir entlang der Princess Street, der Grenze zwischen Alt- und Neustadt, zu den Princess Street Gardens. Dieser Park liegt an der Rückseite der Burg. Jetzt kam auch für eine Weile die Sonne zum Vorschein und wir hatten die Burg auf ihrem mächtigen Felsen vor Augen. In der Stadt begann die nachmittägliche Rush Hour. Wir bummelten an Schaufenstern vorbei und kehrten zum Auto zurück. Auf dem Rückweg zum Zelt besorgten wir noch Lebensmittel und waren am Abend geschafft von dem Tag.

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