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Zugspitze 2964 m

Alles begann mit einem Zeitungsartikel... Artikel lesen

Dort beschrieb der bekannte sächsische Bergsteiger und -filmer Lutz Protze, der leider am 30. Juli 2013 schon verstorben ist, den Fußweg auf Deutschlands höchsten Berg. Das schien mir auch machbar und es blieb im Hinterkopf. Im August 2002 war es dann soweit. Auf dem Rückweg von Ungarn machten wir in Garmisch-Partenkirchen Station. Wir schlugen unser Zelt auf dem Campingplatz Zugspitze am Fluss Loisach an der Straße nach Grainau auf (Übernachtung 19,70 €). Zugspitze vom Tal aus (halbrechts im Bild)Wenn man sagt, dass man eine Nacht auf dem Berg ist, braucht man für diesen Tag nur das Zelt und das Auto zu bezahlen. Im Tourist-Info Büro erkundigten wir uns nach den Wegen und dem Wetter. Dort bekamen wir auch Karten und eine Beschreibung des Weges. Und da kommt für halbwegs erfahrene Berggeher ohne Sicherungsmittel nur der Weg durchs Reintal in Frage. Eine Übernachtung sollte man aber einplanen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten, die Reintalangerhütte (1366 m) oder die Knorrhütte auf 2052 m. Wir reservierten telefonisch (Tel. s. unten) in der Knorrhütte, weil wir am zweiten Tag nicht mehr so weit zum Gipfel gehen wollten. Dann noch die Busverbindungen ausgekundschaftet, Proviant besorgt und genug der Vorbereitung.

Es regnete ab Mitternacht ziemlich heftig, am Morgen immer noch leicht. Was machen, aufbrechen oder verschieben? Wir entschieden uns im letzten Moment für Aufbruch und sprinteten zur Bushaltestelle. Der Bus von Grainau endete am Bahnhof Garmisch-Partenkirchen. Dort frühstückten wir gleich und eine halbe Stunde später nahmen wir den Stadtbus zum Skistadion, dem Ausgangspunkt. Wir liefen 7 Uhr 30 los, erst die etwa 2 km Straße bis zur Partnachklamm. PartnachklammIm Kassenhäuschen saß schon jemand, aber er winkte uns durch ohne zu bezahlen. Wie gesagt es nieselte und neblig war's auch. Ohne groß anzuhalten eilten wir durch die Klamm, die aber auch zu längerem Verweilen einlädt, bei schönerem Wetter vielleicht. Am Ende der Klamm geht der breite Forstweg bergan bis der Abzweig zum Reintal erreicht wird. Von nun an durch den Wald bis zur ersten Hütte, der Bockhütte (1052 m), ohne Übernachtungsmöglichkeit. Bis dahin liefen wir 2 h, kurze Rast und weiter durch das nun weite Tal entlang des Flusses.

Nach weiteren 2 h erreichten wir die Reintalangerhütte. Kurz zuvor fing es stärker an zu regnen, was uns einen Spurt dorthin bescherte. Dort verbrachten wir 2 h mit Essen und lesen bis es draußen etwas freundlicher wurde. Wir brachen 13.30 Uhr wieder auf zur Knorrhütte. oberes ReintalAm Ende des Reintales geht der Weg steil nach oben über loses Geröll. Das war das Anstrengendste des Tages. Aber die Hütte und Erholung lockte. An der Knorrhütte kamen wir gegen 15.30 Uhr an, einchecken ins Zimmer und kurzes Schläfchen bis zum Abend. Die Hütte hat über 100 Schlafplätze im Matratzenlager und in Privatzimmern. Lager kostete 15 €, Zimmer 20 € pro Nase, bei Mitgliedschaft im Alpenverein die Hälfte. Knorrhütte Essenspreise sind, wie in solchen Hütten üblich, recht hoch, aber was will man machen wenn man nicht alles mitschleppen will und was Warmes abends ist schon nötig. Die Portionen waren aber reichlich und gut (2x Essen, 3 Getränke 26 €). Geschlafen haben wir sehr gut und die Sonne lachte schon am Morgen. Das blieb auch den ganzen Tag so. Also hat sich der Tag im Regen ausgezahlt. Das Frühstück kostete 5 € p. P. (Kaffee, Brot, Marmelade).

Blick zum GipfelAufbruch gegen 9 Uhr. Der Weg setzte sich recht anspruchslos fort, über die Moränenhügel des weit zurückgezogenen Gletschers ging's auf und ab. Über uns leuchteten schon die Gipfelbauten in der Sonne. Aufstieg ab SonnalpinAb und zu ein Schneefeld überquert und schließlich kamen wir zu Sonnalpin, dem Umsteigebahnhof der Zahnradbahn in die Gipfelseilbahn. Dort irrten wir erstmal rum auf der Suche nach dem Weiterweg. Aber man muss gar nicht zur Station sondern noch vorher dem Schild „Klettersteig Zugspitze“ folgen. Das führt an den Geröllhang heran, das schwierigste Stück des Aufstieges. am GratMühsam geht's das lose Gestein hinauf bis an die Felswand, wo erste Steigeisen den Einstieg ermöglichen. Dann steigt man teilweise auf Eisen und am Felsen entlang nach oben zum Grat. Wo es eng wird sind Seile zum festhalten, aber wenn man trittsicher ist hat man keine Probleme. Auf dem Grat läuft man an der Grenze zu Österreich entlang. Rechts und links geht's ganz schön tief runter. Der Weg ist aber gut zu laufen und an schmalen Stellen gesichert. ZugspitzplateauPlötzlich steht man vor einer Eisenleiter die aufs total zugebaute Zugspitzplateau und wieder in die „Zivilisation“ führt. Das überquerten wir rasch um am anderen Ende das „gesicherte Gelände“ (laut Schild) zu verlassen um noch zum Gipfelkreuz zu klettern. Dort steigt man zwischen Blick ins TalSandalenträgern auf den eigentlichen Gipfelfelsen. Gegen 12 Uhr war es geschafft. Wir genossen noch die fabelhafte Aussicht, sammelten die Gipfelstempel und gönnten uns noch ein Essen im österreichischen Restaurant. Anschließend fuhren wir mit der Eibseeseilbahn in knapp 15 min wieder zu Tale (24 € p. P.) und schließlich wieder mit dem Bus zum Zeltplatz, wo sich die Runde schloss. Ein ruhiger sonniger Nachmittag war uns nach dem Gipfelsieg vergönnt.

der GipfelGipfelfotoGehzeiten (mit Pausen):
Skistadion - Reintalangerhütte 4 h (Tel.: 08821/2903)
Reintalangerhütte - Knorrhütte 2 h (Tel.: 08821/2905)
Knorrhütte - Gipfel 3 h

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Links:  www.zugspitze.de  www.zugspitzland.de

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