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Der Spreewald

Der Spreewald beginnt hinter Cottbus und erstreckt sich in nordwestliche Richtung bis etwa zum Neuendorfer See. Rote Bank am FließGeografisch gesehen ist es ein Flusstal - das der Spree - mit zahlreichen natürlichen und künstlich angelegten Wasserläufen, den Fließen, die sich durch die Niederung ziehen und so ein Netz an Gewässern bilden. Man unterscheidet Ober- und Unterspreewald. Wobei der klassische Spreewald der Oberspreewald ist - das was viele Touristen sehen wollen - Kahnfährleute in Tracht, Gurkenverkauf, Souvenirverkauf usw. Der Unterspreewald ist was für Naturliebhaber die nicht an jeder Ecke im Kahn fotografiert werden wollen oder Gurken angeboten bekommen. Für andere ist es dort zu ruhig - der Eine mag es so der Andere so. Wir kennen und lieben den SpreewaldErntehelfer im Feld schon viele Jahre, nicht zuletzt durch die Urlaube mit den Eltern, die wir ab der 80-er jährlich dort verbrachten. Das Kahnfahren im Spreewald war früher notwendig um den gesamten Transport zu und von den Gehöften im Spreewald zu gewährleisten, die teilweise keinen Landzugang hatten. Heutzutage ist jedes Dorf irgendwie per Straße zu erreichen, wenn auch manche nur zu Gemeinschaftsplätzen an denen die Post oder Waren gesammelt werden, die dann per Kahn weitertransportiert werden.

Lübben mit Paul-Gerhardt-KircheLübben wirbt für sich mit der Stadt an der Grenze zwischen Unter und Oberspreewald. In der Tat hat sich Lübben in den zurückliegenden Jahren herausgeputzt, das DDR-Aussehen abgelegt und will Lübbenau etwas den Rang ablaufen, was das Zentrum des Tourismus betrifft - hat man das Gefühl. Die Stadt ist aber in der Hochsaison lange nicht so überlaufen wie Lübbenau und bietet ein ähnliches Angebot an Kahnfahrten oder Gastronomie. Die Schlossinsel wurde mit dem neuen Hafen, Park und tollem Wasserspielplatz für die Kinder ein Anziehungspunkt. Gebaut wird aktuell ein Wasserwandererrastplatz. Das Zentrum ist übersichtlich um den Markt angeordnet, die Paul-Gerhardt-Kirche steht an zentraler Stelle. Typische DDR-Architektur wurde abgerissen und kleinere besser passender Häuserzeilen errichtet. Das Schloss mit dem Ursprung im 14. Jh. bietet ein Museum und Restaurant.

Schlepzig mit KircheSchlepzig ist eine Perle im Unterspreewald wie ich finde. Es eignet sich ausgezeichnet für einen ruhigen Urlaub am und auf dem Wasser - eher weniger für Tagestouristen. Die Reichweite für Tagesausflüge mit dem Auto geht locker bis Berlin oder Potsdam. Das Badeparadies Tropical Islands liegt wenige Kilometer entfernt. Schlepzig hat eine kleine Dorfkirche zu bieten, die aber einen Besuch wert ist. Interessant ist die, mit Himmel und Wolken ausgemalte, Holzdecke und der hölzerne Kirchturm. Weiterhin lohnt ein Besuch im Agrarhistorischen Museum. Bäuerliche Wohn- und Stallgebäude werden gezeigt sowie Landwirtschaftstechnik aus vergangener Zeit. Ansonsten macht man gemütliche Kahnpartien oder Paddeltouren auf der Spree und durch die Fließe des Unterspreewaldes an der nicht an jeder Biegung einer saure Gurken verkaufen will. Schlepzig DorfstraßeNaturerlebnis steht im Vordergrund. Touren mit dem eigenen Paddelboot oder dem Mietboot sind ab Schlepzig zu empfehlen. Einen Wasserwandererrastplatz gibt es am Ortsrand. Man findet auch Quartiere mit direktem Wasserzugang. Bootsmiete oder Kahnfahrten bieten Sie praktisch überall an wo Wasser ist. In der Vor- und Nachsaison gehen aber die Kahnfahrten mehr auf Vorbestellung, so dass Planung vorher nötig ist. Für Spontanbesucher ist dann eher das klassische Ziel etwas: Lübbenau.

Lübbenau am FährhafenLübbenau am südlichen Rand des Oberspreewaldes ist das klassische Ziel der Tagesbesucher mit Bus oder PKW. Dementsprechend geht es mitunter in der Hochsaison zu. Ein großer Parkplatz am Stadtrand zeugt davon. Für einen Kurzaufenthalt kann man mit dem PKW aber ins Zentrum fahren und mit Glück 2 Stunden frei parken. Für eine Kahnpartie reicht das aber nicht. Die meistgefahrene Kahnstrecke ist die nach Lehde. Lehde ist ein kleines Dörfchen umgeben von Fließen. Im Freilichtmuseum sind Bauerngehöfte ausgestellt, oft mit Einrichtung, um das frühere Leben zu dokumentieren. Lübbenau MarktIm gegenüberliegenden Restaurant machen die Kähne Station. Je nach Aufenthaltsdauer kann man das Museum mit besichtigen. Ab Lübbenau führt auch ein Fußweg nach Lehde den man gut laufen kann. Mit dem PKW darf man nicht hin fahren, auch wenn es eine Straße gibt. Für Spontanbesucher geht ab Lübbenau immer ein Kahn und man sieht auch auf kurzen Touren den klassischen Spreewald. Das Zentrum der Stadt ist auch einen Besuch wert, es wurde hübsch renoviert und macht einen aufgeräumten Eindruck. Neben dem großen Hafen bieten auch viele Private Kahntouren an, da muss man sich selbst ein Bild machen. Einige werben mit kostenlosem Parken auf ihrem Grundstück bei Kahnfahrt. So ein Angebot ist auch beachtenswert.

Hafen BurgBurg ist ein weiteres Zentrum im Oberspreewald aber weniger beachtet. Dort findet man ein wahres Netz an Fließen und Kanälen. Um sie zu erkunden muss man aber wenigstens eine 4-Stunden Kahnfahrt machen oder besser eine Tagestour. Dann kommt man auch in die idyllischen Fließe und Ecken. Mit einer kurzen 2-Stunden Tour fährt man nur auf der Spree ein Stück zwischen zwei Schleusen hin und her und bleibt nur am Rand des Gebietes. Paddelbootverleih gibt es auch an dem neu gestalteten Hafen. Daneben das kleine Ortszentrum mit Touristinfo und Restaurants. Der Ort ist sehr langestreckt und hat viele Ortsteile, verstreut im Gewirr der Fließe. Die kleinen Straßen bieten sich auch prima zum Radfahren an. Einen schönen Aussichtspunkt in der sonst an Erhebungen armen Landschaft bietet der Bismarckturm vor den Toren Burgs.

Blick in die ehemalige CargolifterhalleTropical Islands ist in der ehemaligen Cargolifter Halle eingezogen. Man hört dies und jenes über das Badeparadies, aber einen eigenen Eindruck davon haben wir (noch) nicht. Bei einer Besichtigung der früheren Cargolifter AG staunten wir aber über die Dimensionen der Halle. Sie überragt die umstehenden Wälder, so dass man sie von weitem schon sehen kann. Mir erschien das Konzept von Cargolifter damals als schlüssig und funktionabel - aber wer weiß was alles für Gründe dagegen sprachen.

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