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London 2012

Auf der Rückfahrt unserer Irland-Reise 2012 kamen wir auch wieder an London vorbei. Warum also nicht wieder mal einen Tag in der Stadt verbringen. Ein Hinderungsgrund könnten die Olympischen Spiele sein, die im Sommer in London stattfanden, das schreckte uns aber nicht und wir versuchten es trotzdem. Unseren favorisierten Zeltplatz im Süden Londons fanden wir auch und er war als Ausgangspunkt gut geeignet. Gate House Wood Touring Park für £ 22.50 die Nacht - gepflegter Rasenplatz mit ordentlichen Waschräumen und Einrichtungen. In direkter Lage im Ort befindet sich der Bahnhof. neues höchstes Gebäude der Stadt - The Shard und City HallDie Verbindung nach London ist gut, allerdings wird es teurer weil man außerhalb der Travelcard Zone liegt und noch was drauf zahlen muss. Der Bahnhof Knockholt Station, etwa 30 min Fahrt mit dem Auto entfernt, liegt an einer anderen Bahnlinie aber innerhalb der Travelcard Zone und man kann direkt von dort mit der Tageskarte in die Stadt fahren (ab 9.00 Uhr wochentags). Parken an Bahnhöfen kostet überall was, wenigstens £ 4 pro Tag, die One Day Travelcard (Zone 1-6) kostete 2012 £ 8,50.

Wir stiegen in London Bridge Station aus und liefen Richtung Tower Bridge am Themseufer entlang. Über die Tower Bridge genussvoll rüber und am Tower of London geschaut was es Neues gibt. Tower Bridge mit olympischen RingenAb Tower Gateway mit der Dockland Light Railway zu Island Gardens und durch den Themse Fußwegtunnel rüber nach Greenwich. Dort fand im Gelände des National Maritime Museum das olympische Reitturnier statt. Davor befand sich eine von mehreren Public Viewing Areas, die in der Stadt verteilt wenigstens einen Blick auf die Wettbewerbe ermöglichten. Wir sahen eine Weile beim Triathlon der Frauen zu, der im Hyde Park stattfand. So gesehen haben sie in London schon gute Möglichkeiten gefunden vorhandene Infrastruktur zu nutzen und nicht alles komplett neu zu bauen. Piccadilly CircusZurück ging es dann per Boot mit der Themse River Cruise zu Westminster Bridge - zum Olympia-Sonderpreis. Vorbei an Westminster Abbey liefen wir zum Buckingham Palace und weiter zum Wellington Arch. Die gepflegten englischen Rasenflächen wurde geopfert und es durchzog so mancher Trampelpfad die Grünflächen. Dort stiegen wir in die Tube und fuhren zum Piccadilly Circus. Ein paar Straßen weiter stiegen wir dann in den Bus und fuhren über Trafalgar und Whitehall über die Westminster Bridge zu London Eye. Dahinter auf den Rasenflächen war die reinste Picknick- und Relax-Oase in der Sonne. Houses of Parliament und Big BenÜber die Golden Jubilee Bridge wieder rüber über die Themse und bei Covent Garden mal geschaut was da noch los ist. Es reicht wenn man es einmal gesehen hat. Mittlerweile ist dort zunehmend Schicki micki eingezogen. Auf dem Weg zu Charing Cross Station kehrten wir noch beim Inder Take-Away ein und fuhren schließlich wieder mit der Bahn zurück zur Knockholt Station. So ein Sommertag in der Hitze schlaucht mehr als man denkt.

Der Transport nach und in London klappte jedoch ganz problemlos. Wir waren ja nun schon in der letzten Olympiawoche dort und da hatten sie die anfänglichen Problemchen im Griff. Panorama mit Tower und Tower Bridge sowie Militärboot zu OlympiaAn freiwilligen Helfern mangelte es nicht, die immer bemüht waren die Besucher zu informieren und zu leiten. Allerdings sah man von Olympia relativ wenig, obwohl man sich direkt in der Stadt befand. Die Sportstätten in der Stadt waren meterhoch umzäunt und verdeckt. per Bus durch WhitehallSelbst das öffentliche Gelände um das Olympiastadion war eingezäunt und man konnte nur mit Glück Zugangstickets ergattern, die man auch noch mit teuren £ 12 bezahlen musste. Man weiß ja nicht wie lange das noch so gut geht mit den hohen Eintrittspreisen, aber solange es Käufer dafür gibt... Und für alles andere finden sich scheinbar immer genug Freiwillige. Der „Mythos Olympia“ wird auch entzaubert, wenn man gesehen hat, dass viele Anlagen im Grunde nur aus Bauzäunen, -gerüsten und aufgestapelten Containern besteht. Wohin die Richtung Olympia geht, sieht man meiner Meinung nach auch an der Entscheidung, dass Ringen als olympische Sportart ausgeschlossen wird. Gerade Ringen als eine der Gründungsdisziplinen wird abgeschafft weil es zu wenig Zuschauer gibt und es wohl einfach wirtschaftlich nicht mehr attraktiv genug ist. Es ist eben eine reine Kommerz-Veranstaltung da kann einer sagen was er will. Im Nachhinein betrachtet, mit der Erkenntnis von Sotschi 2014, kann man jedoch sagen, dass London das Richtige gemacht hat. Sie haben viele vorhandene Stätten genutzt und vieles nur temporär umgebaut.

Überhaupt die Preise in London, ja spinnen denn die Briten? Riesenrad London EyeGerade solche Einrichtungen wie Madame Tussauds (£ 30), Believe it or not (£ 36) oder London Eye (£ 18 - £ 28; 2003: £ 9,45 !), die viele Jugendgruppen besuchen wollen, kosten mittlerweile unverschämt viel finde ich. Wie soll das ein Schüler finanzieren? Ich weiß ja nicht was einem dafür jetzt geboten wird, aber das ist doch einfach zuviel. Man kann nur versuchen mit dem verschiedenen angebotenen Rabattkarten, London-Cards oder 2 für 1 Angeboten zu sparen. Selbst die Eisenbahngesellschaft hatte Flyer im Angebot mit Sparaktionen für manche Einrichtungen. (Umrechnung: £ 1 = € 1,15)

Straßenkünstler sind ja meist nett anzusehen, die Darbietungen sind nicht immer künstlerich wertvoll. Was uns dieses Mal negativ auffiel war, dass manche gleich mit „dreisten“ Forderungen kommen - sie wären ja freischaffend und müssten davon leben usw. Lord Nelson mit patriotischem SchmuckMan sollte doch mindestens zwei, besser noch fünf Pfund Honorar geben. Da kann man doch bloß sagen: Ihr habt es euch doch selbst ausgesucht und wenn mir was gefällt gebe ich auch was, aber die Höhe sollte doch dem Zuschauer überlassen bleiben. In Covent Garden erlebten wir auch so ein Beispiel. Wir kamen gerade in die Halle rein und lehnten 10 Sekunden am Geländer, da kommt eine und „verlangt“ regelrecht Eintrittsgeld von uns. Eine Sängerin trällerte unten klassische Musik. Wir würden ja auch die Musik anhören und sollten doch was bezahlen dafür. Ich glaube jetzt hackt es wohl.

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